Palästina zur Zeit Christi, Paul Pattloch Verlag
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Möge es dir wohlgefällig sein,
Ewiger, unser Gott und Gott unserer Vorfahren,
dass du die Welt von Krieg und Blutvergießen befreist
und stattdessen einen großen und wunderbaren Frieden
in der Welt verbreites,
dass keine Nation mehr das Schwert
gegen eine andere Nation erhebt und
keine Nation mehr den Krieg lernt.
Mögen alle Bewohner der Erde
nur die volle Wahrheit anerkennen und um sie wissen,
dass wir in dieser Welt nicht
um des Haders und der Zwietracht willen gekommen sind
- wovor Gott bewahre -
und nicht um des Hasses, der Eifersucht, der Aufreizung
und des Blutvergießens willen, was Gott verbiete.
Vielmehr sind wir in die Welt gekommen,
um dich anzuerkennen und dich zu kennen.
Mögest du gepriesen sein für immer.
TALMUD
DER NÄCHSTE - Er ist wie du
Ein Wahlspruch war es im Munde der Meister von Jawne:
Ich bin ein Geschöpf, und mein Gefährte ist ein Geschöpf.
Ich habe meine Arbeit in der Stadt,
und er hat seine Arbeit auf dem Feld;
ich mache mich früh auf an meine Arbeit,
und er macht sich früh auf an seine Arbeit.
Gleich wie er sich nicht überhebt über meine Arbeit,
so überhebe auch ich mich nicht über seine Arbeit.
Aber vielleicht sagst du:
Ich tue viel, aber er tut wenig, 102)
so haben wir gelernt:
Ob einer mehr tut oder ob einer weniger tut -
wenn er nur sein Herz gen Himmel richtet.
Brachot 17 a
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Eine Kränkung ist schwerwiegender
Rabbi Jochanan sagte im Namen Rabbi Schimons, Jochais Sohn:
Ein größeres Unrecht als die Drangsalierung durch Geld
ist die Drangsalierung durch Worte;
denn bei dieser heißt es: 109)
Fürchte dich vor deinem Gott!
und bei jener heißt es nicht: Fürchte dich vor deinem Gott!
Und Rabbi Elasar sagt:
Diese betrifft seine Person, und jene betrifft sein Geld.
Rabbi Schmuel, Nachmanis Sohn, sagte:
Für jene kann eine Ersatzleistung gegeben werden,
und für diese kann keine Ersatzleistung gegeben werden.
Bawa mezia 58 b
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102) Manche Erklärer meinen, mit dem Gefährten sei hier ein Laie gemeint, der wenig für die Weisung tut, während der Gelehrte viel dafür tut.
109) Mose 25,17. Allein bei der Kränkung steht dieser Zusatz.
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Quelle: Der Babylonische Talmud; ausgewählt, übersetzt und erklärt von Reinhold Mayer; Goldmanns Gelbe Taschenbücher; Wilhelm Goldmann Verlag, München 1965
»Wahren Fortschritt kann es heute
nur noch im Denken geben,
das heißt im Umdenken, in der Besinnung auf das Essentielle,
das heißt das, was wir zum Überleben brauchen.«
Wolfgang Hildesheimer
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5 Kislev 5766 * 6 Dezember 2005 - Heinz Kobald