Der unerträgliche Standpunkt

Heinz Kobald

  
 
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Route 181, La Route de partage, D/F/B/GB 2003
Israel Mauer bei Abu Dis, Foto: AP





Abu Dis, Israelische Mauer, Foto: AP

WDR – Fernsehen

Kino am Mittwoch - 24.August 2005, 23:00 - 00:15 Uhr

Route 181 (Teil 1 - Le Sud), (D/F/B/GB 2003) - (La Route de partage)

Die UN-Resolution 181 teilt Palästina, ein kleines Land mit Grenzen, Mauern, Stacheldraht, Panzern, Kontrollen, Soldaten, Selbstmord-Attentätern.
Ein palästinensicher und ein israelischer Filmemacher planen eine Reisefilm entlang der Grenze von 1947. –
Teil 2 und 3 (Le Centre und Le Nord) am Donnerstag und Freitag, jeweils 23:00 h.

Dokumentarfilm von: Eyal Sivan und Michel Khleifi

Zwei Freunde, der palästinensische Filmregisseur Michel Khleifi und sein israelischer Kollege Eyal Sivan haben zusammen eine lange Reise durch ihr Land, Palästina/Israel, unternommen. Der Film bringt Ausschnitte daraus. Israelis und Palästinenser, Juden und Araber, denen sie unterwegs zufällig begegnen, erzählen von ihren Hoffnungen und Ängsten, Träumen und Leidenschaften, Erinnerungen und Alltagsproblemen. Der Film findet zwar eine gemeinsame Sprache, aber als Lösung des Nahostkonflikts wird auch hier nur die Trennung genannt.
Bereits 1947 wurde die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat als einzig realistische Lösung zur Verhinderung blutiger Auseinandersetzungen zwischen den dort lebenden Juden und Arabern angesehen.
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen beschloss laut Resolution 181 die Beendigung der britischen Mandatsherrschaft über Palästina durch Aufteilung des Gebiets unter der jüdischen Minderheit und der arabischen Mehrheit und Gründung zweier unabhängiger Staaten.

Doch nur einer entstand:
Israel, während der Palästinenserstaat noch Zukunftsmusik ist.


Seit Beginn der zweiten Intifada im Oktober 2000 nimmt das Blutvergießen in Palästina/Israel kein Ende. Es wurden weitere Mauern gebaut und Stacheldrähte gezogen.
Und auch im Denken und im kollektiven Unbewussten von Israelis und Palästinensern schreitet die Abgrenzung weiter voran.
Die beiden Filmemacher reisen entlang der von den Vereinten Nationen festgelegten Grenze, die aber immer nur auf dem Papier bestand.
Ihrer Meinung nach bildete diese unsinnige internationale Entscheidung die Grundlage dafür, dass die ersten Mauern zwischen den beiden Völkern errichtet wurden.
Von der jüdisch-arabischen Stadt Lod nahe des Tel-Aviver Flughafens bis zur Umgebung von Jerusalem (die UNO hatte im November 1947 auch die Internationalisierung Jerusalems beschlossen!) folgen sie dieser imaginären Demarkationslinie im Zentrum des Landes.
Eine Reise mit Behinderungen und Absurditäten aller Art:
Straßensperren, sinnloses Warten und Gewalt.
Was vermag der Film in einer so verzweifelten und aussichtslosen Lage?
Immerhin verdankt er seine Entstehung der Zusammenarbeit zwischen einem Palästinenser und einem Israeli, die angesichts der ansonsten vorherrschenden Perspektivelosigkeit beispielhaft ist.

Route 181 ist der erste Dokumentarfilm
in palästinensisch-israelischer Co-Regie.

Er wurde im November 2003 fertig gestellt und seitdem auf zahlreichen Festivals gezeigt.

Teil 2 wird im WDR Fernsehen ausgestrahlt am Donnerstag, den 25.08.05 und Teil 3 am Freitag, 26.08.05, jeweils um 23:00 Uhr.

WDR - Kinozeit


Canetti hat den vielzitierten Satz geprägt, wonach
der beste "Weg zur Wirklichkeit . . . über Bilder" gehe.