Der unerträgliche Standpunkt

Heinz Kobald

  
 
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Die Wahrheit hat zwei Gesichter,
und der Schnee ist schwarz

von Mahmud Darwish



Die Wahrheit hat zwei Gesichter, und der Schnee,
Der auf die Stadt fällt, ist schwarz.
Unsere Verzweiflung kann nicht größer werden,
Und das Ende schreitet auf die Mauer zu, seiner Schritte gewiß.
Wer holt unsere Fahnen ein: Wir oder sie? Und wer
Verliest das Abkommen der Verirrung, o König der Agonie?

Alles ist uns im voraus bereitet. Wer wird unsere Namen
Unsere Identität entreißen: Du oder sie? Wer wird in uns
Die verirrte Predigt pflanzen: »Wir können die Belagerung nicht brechen,
Also übergeben wir die Schlüssel zu unserem Paradies dem Friedensboten
Und retten uns.«
Die Wahrheit hat zwei Gesichter, unser heiliges Zeichen war das Schwert
Von uns und gegen uns, aber was hast du vor diesem Tag mit unserer
Zitadelle gemacht?
Du hast nicht gekämpft, weil du das Märtyrertum fürchtest, doch dein
Thron ist dein Sarg,
So trag den Sarg, um den Thron zu erhalten, o König im Warten.
Dieser Aufbruch hat uns eine Handvoll Staub hinterlassen ...
Wer wird unsere Tage nach uns begraben: Du ... oder sie? Und wer
Wird ihre Fahnen auf unsere Mauern hissen: Du ... oder

Ein verzweifelter Ritter? Wer hängt ihre Glocken an unserer Reise auf,
Du ... oder ein unglücklicher Wächter? Alles ist uns im voraus bereitet,
Warum wird das Ende so lang, o König der Agonie?


Aus dem Gedichtband
“Wir haben ein Land aus Worten“