West-Jordanland, Siedlungs-Zonen, Quelle: dpa-Grafik
Eine Überraschung in der Deutsch-Sprachigen Presse
Ein Augenblick der Freude.
Endlich ist der Artikel 49 der Genfer Konvention in einer deutschsprachigen Zeitung Europas zitiert worden.
Doch nicht in Deutschland, sondern in der Schweiz !
Heinz Kobald, 25. Juni 2007
Das Zitat der Genfer Konvention
«Die Besatzungsmacht darf nicht
Teile ihrer eigenen Zivilbevölkerung
in das von ihr besetzte Gebiet
deportieren oder umsiedeln.»
Vierte Genfer Konvention ( * )
Teile ihrer eigenen Zivilbevölkerung
in das von ihr besetzte Gebiet
deportieren oder umsiedeln.»
Vierte Genfer Konvention ( * )
Die Drohung an
Demonstranten gegen die Israelische Mauer
»Doch wenn sie sich jetzt gegen die Besatzungsmacht( ... ) wehren,
dann ist das ihr Ende,
denke ich,
als wir ( ... ) im Niemandsland zwischen Betlehem und Hebron auf einem Feld stehen
und
ein Bagger sich durch Olivenhaine frisst,
um weiter illegal Land zu zerstören,
( ... ).
Ben, ein israelischer Anarchist, schwingt sich auf einen Bagger
und brüllt «Israel - Faschistenstaat»,
und
eine Sekunde später ( ... ) gucken wir alle in Läufe von Maschinengewehren,
und Ben,
der sich mit einer Gruppe israelischer AnarchistInnen ständig im Westjordanland aufhält,
um zusammen mit PalästinenserInnen gegen den Mauerbau zu demonstrieren,
sagt,
der Inlandgeheimdienst habe jetzt erstmals öffentlich deutliche Warnungen ausgesprochen,
wenn sich weiter Israeli vor Bagger werfen,
dann würden auch Israeli erstmals Ziel ihrer «Operationen»,
und das,sagt Ben,
heisst nichts weiter, «als dass sie auch auf uns schiessen».
«Das ist nicht euer Land»
«Verpisst euch, ihr beschützt Terroristen»,
hat mir eine Frau in Hebron nachgerufen,
eine Siedlerin,
die in einer illegalen Siedlung
mitten unter 100 000 PalästinenserInnen lebt,
bewacht rund um die Uhr von 2000 SoldatInnen,
die den SiedlerInnen Straffreiheit garantieren,
und das alles,
weil sich Abraham irgendwo in der Nähe in einer Quelle gewaschen hat. « ( * )
Alte Männer und junge Soldatinnen am Checkpoint
Alte Männer wollen zur Arbeit von Ramallah nach Jerusalem und
kommen nicht durch beim Checkpoint in Kalandia,
weil gerade etwas kaputt ist oder eine Bewilligung fehlt,
«Bye, bye, old man»,
ruft eine junge ( ... )soldatin
und
klatscht hinter der bombensicheren Trennscheibe mit ihrer Kollegin ab,
«Give me five, haha, diesem Araber haben wir es gezeigt»,
sagt ihr fieses Lachen.
Sie hat gerade keine Lust,
die alten Männer durch den Checkpoint zu lassen,
und weil sie sich nicht rechtfertigen muss,
brüllt sie auf Hebräisch irgendwelche Befehle über einen Lautsprecher in den bombensicheren Raum.
Es geht bei den Checkpoints und der Mauer nicht um Sicherheit,
es geht darum,
eine Volkswirtschaft zu verunmöglichen,
sagt Amnesty International,
aber wer hört schon auf die? ( * )
Merkel fordert Friedenstruppen für Palästina
Jetzt fordert Angela Merkel im TV gerade Friedenstruppen.
( ... )
die ganze EU,
die Berichte zu Palästina aus politischen Gründen zurückhalten,
Berichte, die die ganze üble Sache,
die von Israel betriebenen Vertreibungen,
beim Namen nennen würden,
sagen würden, dass ( ... ).« ( * )
Die Zerstörung von Häusern dient der Demografie
»Ein Sprecher des Israeli Committee Against House Demolitions (ICAHD)
sagt,
dass die Regierung wisse,
dass viele Selbstmordattentäter aus Familien kämen,
deren Haus auf diese Art zerstört wurde,
aber sie treibe die Zerstörungen voran, immer weiter, dieselbe Politik,
und
ignoriere diese alarmierende Tatsache,
denn eigentlich sind ihnen die Bewilligungen sowieso egal,
es geht um Vertreibung, um Demografie,
es geht um die Wahrung
der prozentualen Mehrheit der Israeli in Jerusalem,
wie es die ehemalige israelische Ministerpräsidentin Golda Meir
und
der ehemalige Bürgermeister von Jerusalem Teddy Kollek
Ende der sechziger Jahre nach dem Sechstagekrieg festgelegt haben:
Israeli müssen immer 78 Prozent der Bevölkerung stellen.
Doch Demografen sagen,
dass bereits 2015 die Araber wieder die Mehrheit haben werden in Jerusalem,
«Und deshalb»,
sagt Meir Margalit,
ehemaliger Jerusalemer Stadtrat und Mitglied des ICAHD,
«wird die Vertreibung mit aller Härte vorangetrieben.»« ( * )
Condoleezza Rice sieht den Fortschritt
»Bis das Kind tot ist
In Palästina herrscht ein permanenter Krieg gegen Frauen und Kinder und Alte,
einer will heute sein schwer verletztes Kind durch den Checkpoint bringen,
«Es muss ins Krankenhaus»,
brüllt er,
die Soldaten halten ihn so lange auf am Checkpoint,
bis das Kind tot ist,
und niemand muss sich dafür rechtfertigen,
und gerade ist ganz Ramallah abgesperrt,
weil Condoleezza Ricemit Blaulicht und
dreissig eingeflogenen, schusssicheren, weissen und schwarzen Jeeps und
sieben identischen Limousinen angedonnert kommt,
um dann im TV irgendwas von Fortschritten zu erzählen.«
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Text - Zitate aus der
WOZ vom 21.06.2007
Palästina - Mutanten, Illegale, Tote
Von Daniel Ryser, Ramallah
Schikanen an den Checkpoints,
plattgemachte Häuser,
enteignete Olivenbäume und
jetzt noch der Bruderkrieg.
Unterwegs zwischen Hebron und Ramallah.
WOZ Die Wochenzeitung
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