Der unerträgliche Standpunkt

Heinz Kobald

  
 
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Das Staatsland für Palästina
West-Jordanland, Besiedlung, Quelle: Spiegel





Landraub ist keine friedliche Besiedlung






Das ABC der Besatzung

Eine der vielen "historischen" Lügen aus Tel Aviv.

Zitat: Ariel Sharon:
"Es ist schwer die Dinge beim Namen zu nennen
und viele werden mich nicht verstehen wollen.
Aber wir müssen die Dinge beim Namen nennen.
Wir sind Besatzer. Besatzung ist Besatzung.
Und wir wollen die Besatzung beenden.
Israel will nicht weiter Besatzer sein.
"
( 1 )

Warum werden dann immer noch sogenannte "Siedlungen" gebaut?
Die nichts anderes sind als ein völkerrechtswidriger Landraub.
Wann ändert sich zumindest der Sprachgebrauch von Siedlungen auf Landraub?
Damit wäre schon ein Schritt näher zur Wahrheit getan.

Zitat:
"Zusätzlich zum autokratischen Regierungsstil von Palästinenserpräsident Jassir Arafat,( ... ) leiden die Palästinenser im Alltag unter der Besatzung durch die Israelis und deren Schikanen." ( 2 )

Zitat:
"Der Arzt im Dorf Azmut im Westjordanland diagnostizierte einen Herzinfarkt und sandte Alawneh umgehend in ein Krankenhaus in die nahe gelegene palästinensische Autonomiestadt Nablus. Dort allerdings kam Alawneh nie an.
Die israelischen Soldaten am Ortsausgang von Azmut weigerten sich, Alawneh und seine Frau trotz eindeutiger medizinischer Befunde passieren zu lassen.
Daraufhin riefen die beiden einen Krankenwagen, aber dieser konnte nicht nach Azmut hineinfahren, weil die Armee einen Graben um das Dorf ausgehoben hatte.
Während die Sanitäter den Graben mit Erde auffüllten, starb Alawneh.
Die von der israelischen Menschenrechtsorganisation Betselem protokollierte Tragödie vom Dezember vergangenen Jahres ( 2002 ) ist in den seit 1967 durch die israelische Armee besetzten Palästinenser-Gebieten keine Ausnahme."
( 2 )

Wie ist das möglich? Der jüdische Glaube selbst verbietet diese Verletzung der Würde des Menschen! Dazu hat die Regierung in Tel Aviv auch die IV. Genfer Konvention unterzeichnet und sich damit zu ihrer Einhaltung verpflichtet!

Das Buch Deuteronomium, Kapitel 4

Ermahnung und Ausblick
"1 Und nun, Israel, höre die Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch zu halten lehre. Hört und ihr werdet leben, ihr werdet in das Land, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch gibt, hineinziehen und es in Besitz nehmen.
2 Ihr sollt dem Wortlaut dessen, worauf ich euch verpflichte, nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen; ihr sollt auf die Gebote des Herrn, eures Gottes, achten, auf die ich euch verpflichte."


Danach folgt die Aufzählung der 10 Gebote.
Das Land war keineswegs ein Geschenk, für dessen Erhalt keine Bedingungen zu erfüllen waren. Nur mit der Befolgung des Gesetzes war der Besitz des Landes versprochen.
Was auch in den Gesetzen der Neuzeit nicht fehlt, ist die Androhung einer Strafe, wenn das Gesetz nicht befolgt wird.

"25 Wenn du Kinder und Kindeskinder zeugst und ihr im Land heimisch seid, wenn ihr dann ins Verderben lauft und ein Gottesbildnis macht, das irgendetwas darstellt, wenn ihr also tut, was in den Augen des Herrn, deines Gottes, böse ist, und wenn ihr ihn erzürnt -
26 den Himmel und die Erde rufe ich heute als Zeugen gegen euch an: dann werdet ihr unverzüglich aus dem Land ausgetilgt sein, in das ihr jetzt über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen. Nicht lange werdet ihr darin leben. Ihr werdet vernichtet werden.
27 Der Herr wird euch unter die Völker verstreuen. Nur einige von euch werden übrig bleiben in den Nationen, zu denen der Herr euch führt."

Das Buch Deuteronomium, Kapitel 5
1 Mose rief ganz Israel zusammen. Er sagte zu ihnen: Höre, Israel, die Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch heute vortrage. Ihr sollt sie lernen, auf sie achten und sie halten.
2 Der Herr, unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen.
3 Nicht mit unseren Vätern hat der Herr diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier stehen, mit uns allen, mit den Lebenden."


Nach jüdischer Auslegung der Schrift gilt dieser Bund auch mit den Lebenden im Heute.
Oder haben sie sich schon wieder ein neues Goldenes Kalb gegossen?
Wie damals am Berg Sion, als Moses aus Ärger über das Gott vergessene Volk der Israeliten die ersten Tafeln mit den 10 Geboten Gottes im Zorn zerschmetterte?
( Buch Exodus, 32. Kapitel, 1. - 38. Vers )
Ist es diesmal zwar kein Gold, sondern das Land?
Und was ist von dieser Verheißung auf das Land übrig geblieben? Nichts!
Denn Gottes Reich ist nicht von dieser Welt.
Somit sind alle Landansprüche in Palästina von radikalen orthodoxen Juden keine gottesfürchtige Befolgung seiner Gebote.
Denn wenn nach dem Glauben der orthodoxen Juden, ihr Erlöser erst noch kommen soll, - dann denke ich - ist ein Gott bei seiner Wiederkehr zu den Menschen nicht auf einen von auserwählten Gläubigen gesäuberten Landeplatz in Palästina angewiesen, von dem die Juden die Araber vertrieben haben. Das würde die Annahme voraussetzen, Gott käme bei seiner Wiederkehr nur zum Volk der Juden - nicht zu allen Menschen. Wobei nach der Lehre der Juden die Person des Erlösers als ein ganz normaler Mensch auftreten wird, der durch keine besonderen Heilsgaben ausgezeichnet sein wird.
Dazu besteht noch ein anderer Widerspruch. Mehr als 80 v.H. der jüdischen Bevölkerung in Israel bezeichnet sich selbst nicht als gläubige Juden.
Ein Gott der Juden hat also nach der Erlösung durch Christus am Kreuz mit dem Landraub heute in Palästina nichts zu schaffen.

Zitat:
"Die Armee sitzt vor und in den acht autonomen Zonen.
Wer oder was diese Zonen verlassen oder in sie hinein darf, bestimmen Soldaten an Straßensperren, an denen die Palästinenser um Passage bitten müssen.
Wegen der Sperren, die das Militär errichtet, kommen die Palästinenser nicht zueinander: Familien aus Ramallah können weder Verwandte oder Freunde in Jerusalem oder Gaza besuchen, die Menschen aus Gaza können nicht ins Westjordanland, erst recht nicht nach Israel.
Auch innerhalb des Westjordanlandes dürfen sich die Palästinenser nur mit Genehmigung Israels bewegen, oft wird diese allerdings willkürlich verweigert.
Viele Straßen sind ausschließlich jüdischen Siedlern vorbehalten."
( 2 )

Was hat Herrn Thorsten Schmitz in seiner Auffassung über das Geltende Völkerrecht in Palästina verändert?
Im Jahre 2003 hat Herr Thorsten Schmitz die Dinge in Palästina noch deutlich beim Namen genannt!

Zitat:
"Seit der Eroberung des Gaza-Streifens und des Westjordanlandes im Sechs-Tage-Krieg von 1967 hat Israel die Besiedlung dieser Gebiete vorangetrieben.
Dies verstößt gegen das Völkerrecht,
das einer Okkupationsmacht
die Besiedlung der von ihr besetzten Gebiete
untersagt."
( 3 )

Doch hat auch er damals schon nicht das ausdrückliche Verbot im Völkerrecht zitiert!

Art. 49 - IV. GK
( ... )
"Die Besetzungsmacht darf nicht Teile ihrer eigenen Zivilbevölkerung in das von ihr besetzte Gebiet deportieren oder umsiedeln."

Wer hat ihm danach gelehrt, das Völkerrecht zu vergessen oder zu verschweigen?
Was wiegt schwerer als Schuld, das Vergessen oder das Verschweigen?
Und was verlangt von den Deutschen eine "historische" Verpflichtung?
Sich an das Unrecht gegen die einen erinnern aber Gleiches gegen andere zuzulassen?

Zitat:
"Israel hat das Westjordanland in einen unübersichtlichen Flickenteppich aus den Zonen A, B und C aufgeteilt,
wobei A - mit zwei Prozent der flächenmäßig geringste Anteil - von den Palästinensern autonom verwaltet und von den eigenen Sicherheitskräften kontrolliert wird.
In der Theorie jedenfalls.
Praktisch hat Israels Armee seit Beginn der neuen Intifada im Herbst 2000 wieder das gesamte Westjordanland in eine von Israel kontrollierte Zone umfunktioniert."
( 2 )

Zitat:
"Weil Israel die Palästinenser-Gebiete abriegelt, können dorthin zudem häufig nicht einmal Produkte eingeführt werden, die für das alltägliche Leben notwendig sind.
So darf kein Zement in die besetzten Gebiete gelangen.
Israel argumentiert, Terroristen könnten diesen benutzen, um Gebäude zu verstärken, von denen aus israelische Soldaten beschossen würden.
Auch Grundnahrungsmittel wie Milch und Eier fehlen,
sie können aus Israel nur noch manchmal importiert werden".
( 2 )

Tel Aviv hat sich stets "standhaft" geweigert, die IV. Genfer Konvention auf die Bevölkerung in den besetzten Gebieten anzuwenden. Diese Tatsache läßt Vermutungen über die damit verbundenen Ziele zu.

Art. 55 - IV. GK
"Die Besetzungsmacht hat die Pflicht, die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungs- und Arzneimitteln mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln sicherzustellen; insbesondere hat sie Lebensmittel, medizinische Ausrüstungen und alle anderen notwendigen Artikel einzuführen, falls die Hilfsquellen des besetzten Gebietes nicht ausreichen."

Zitat:
"Zehntausende von Angestellten der palästinensischen Autonomiebehörde können nicht bezahlt werden - auch weil die Israelis den Palästinensern Steuern und Zölle vorenthalten, die diesen zustehen.
Die Gelder hatten die Israelis vor Ausbruch der Intifada für den Export palästinensischer Waren im Namen der Palästinenser kassiert, wenn die ihre Waren beispielsweise über israelische Häfen ausgeführt hatten."
( 2 )

Zitat:
"Einst arbeiteten über 110.000 Palästinenser tagsüber in Israel und in jüdischen Siedlungen, heute sind es nur noch ein paar tausend.
Manche Palästinenser schmuggeln sich auf Schleichwegen nach Israel und arbeiten dort auf Baustellen.
Wenn sie entdeckt werden, landen sie im Gefängnis."
( 2 )

Zitat:
"Das durchschnittliche Einkommen eines Palästinenser-Haushaltes ist seit dem Friedensabkommen von Oslo 1993 um 35 Prozent gesunken.
Weit über die Hälfte der Palästinenser verfügen nach Uno-Angaben über weniger als drei Dollar am Tag, von denen sie leben müssen.
Auf 500 Millionen Dollar schätzt die Uno den durch die Intifada verursachten wirtschaftlichen Ausfall."
( 2 )

Zitat:
"Die Palästinenser verarmen und hungern und sind auf Hilfslieferungen angewiesen, die wiederum ihr Ziel wegen der Straßensperren der Armee oft nur verspätet erreichen.
Die 36 Jahre andauernde Besatzung hat auch den Handel mit Anrainerstaaten zum Erliegen gebracht.
Palästinensische Gurken und Erdbeeren verfaulen,weil sie nicht exportiert werden können."
( 2 )

Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, der Bevölkerung in besetzten Gebieten nicht die Lebensgrundlage der eigenen Arbeit zu verweigern.

Art. 52 - IV. GK
"( ... ) Alle Massnahmen, die darauf abzielen, Arbeitslosigkeit zu schaffen oder ( ... ) , sind verboten."

Zitat:
"Auch fehlt es an Wasser, weil Israel die Quellen unter dem Westjordanland kontrolliert und 80 Prozent des Wassers in jüdische Siedlungen und nach Israel leitet.
Ohne die Lebensmittelhilfen der Uno wüssten die meisten Familien gar nicht, wie sie ihre Kinder ernähren sollen, die mit über 50 Prozent den Hauptanteil der Bevölkerung stellen."
( 2 )

Zitat:
"Sie besitzen Swimmingpools, Tennisplätze, Tankstellen, Kinos, Kindergärten, Schulen - und Wasser.
Über 30 Tiefbrunnen durften die Siedler in den 36 Jahren der Besatzung bohren, den Palästinensern dagegen ist fast jeder Bauantrag für einen Brunnen abgelehnt worden.
In den heißen Sommermonaten kommt bei vielen von ihnen nur stundenweise Wasser aus den Hähnen, bei den Siedlern hingegen rund um die Uhr.
( 3 )

Diese "ungleiche" Verteilung des Wassers ist eines Apartheid-Staates würdig.

Art. 32 - IV. GK
"Die Hohen Vertragsparteien verbieten sich ausdrücklich jede Massnahme, die körperliche Leiden oder die Ausrottung der in ihrer Gewalt befindlichen geschützten Personen versuchen könnte. Dieses Verbot betrifft nicht nur Mord, Folterung, körperliche Strafen, Verstümmelungen und ( ... ), sondern auch alle andern Grausamkeiten, gleichgültig, ob sie durch zivile Beamte oder Militärpersonen begangen werden."

Eine so mangelhafte Versorgung, die an die Grenze des Verhungerns heranreicht, nähert sich im selben Maße der Grenze, an der die Merkmale eines Völkermordes beginnen.

Zitat:
"Vor der Intifada war der Bildungsstand vergleichsweise hoch,die Analphabeten-Rate betrug nur fünf Prozent.
Doch die Zerstörungen vieler Schulen sowie der Unterrichts- und Vorlesungsausfall erschweren das Lernen oder machen es mittlerweile vielerorts unmöglich.
Nach Angaben der Uno verpassen Schüler und Studenten derzeit die Hälfte eines regulären Schul- und Studienjahres."
( 2 )

Art. 50 - IV. GK
"Die Besetzungsmacht soll in Zusammenarbeit mit den Landes- und Ortsbehörden den geordneten Betrieb der Einrichtungen erleichtern, die zur Pflege und Erziehung der Kinder dienen."

Doch Tel Aviv verweigert selbst den Studenten aus Palästina die Ausreise nach Deutschland, die die Einladung einer Universität für einen Studienaufenthalt vorzeigen können. Auch die Einschaltung der Bundesregierung führte zu keiner veränderten Haltung in Tel Aviv.
Die Unmenschlichkeit einer Besatzung zerstört zwei Dinge, das soziale Verhalten innerhalb einer Gesellschaft und die Würde des einzelnen Menschen.

Zitat:
"In ihrer Freizeit arbeiten viele Kinder auf den Feldern, die noch nicht von den Israelis zerstört worden sind - oder sie betteln.
Sie achten ihre Eltern nicht mehr, weil diese arbeitslos sind und von jungen israelischen Soldaten, die ihre Söhne sein könnten, gedemütigt werden."
( 2 )

Was hat sich seit 2003 verändert?
Wer oder welches Ereignis hat Herrn Thorsten Schmitz in seiner Darstellung des Geschehens in Palästina verändert
Was verlangt eine historische Verpflichtung aus der Vergangenheit?
Wie sieht eine Freundschaft auf der Grundlage dieser Verpflichtung aus?
Dürfen dabei Gesetze gebrochen werden, um dem Freund zu Willen zu sein?


6 Adar 5770 * 20. Februar 2010 © Heinz Kobald


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( 1 ) Kadima: Mit Zipi Livni!
Einen jüdischen und demokratischen Staat Israel
kann es nicht in allen Teilen des Landes zwischen Mittelmeer und Jordan geben.
Wir brauchen zwei Staaten für zwei Völker

( 2 ) SZ, 22.06.2003, 18:39
Palästina - Verarmt
Hungrig und auf Hilfe angewiesen
Thorsten Schmitz
Mehr als die Hälfte der 3,2 Millionen Palästinenser in den besetzten Gebieten
muss mit drei Dollar am Tag auskommen

( 3 ) Wo kaum Wünsche offen bleiben
Vom Tennisplatz bis zum Swimmingpool
- die jüdischen Siedler leben komfortabel.

Thorsten Schmitz, SZ vom 23.6.2003



Gründung
des Staates Israel
durch die UN


Wie
die UN-Resolution 181
zustande kam
Wie
die Aufteilung Palästinas
geschah