Überraschend wurde Amir Peretz zum Chef der Arbeitspartei gewählt und strebt nach vorgezogenen Neuwahlen.
Ernst zu nehmende Chancen auf einen Sieg hat Peretz angeblich kaum zu erhoffen.
»Dazu fehlt ihm die diplomatische und militärische Erfahrung, die bei Israels Wählern nach wie vor an erster Stelle steht.«
Amir Peretz wäre mit seinen 52 Jahren ein noch junger neuer Regierungschef. Er stammt aus Marokko und hat sich als Berufsgewerkschafter an die Spitze der Politik gearbeitet. Eine herausragende militärische Laufbahn scheint er nicht in seiner Biographie nachzuweisen.
Eine Hoffnung wäre er jedoch in der langen Reihe von Offizieren aus der Israelischen Armee, die auf dem Posten des Ministerpräsidenten keine weitsichtige Politik für Israel getrieben haben, sondern nur ihren zionistischen Feldzug im verheißenen Land der Juden fortsetzten.
»Noch ist es zu früh, von einem politischen Erdbeben zu sprechen. Denn die Mitglieder der Arbeitspartei sind seit jeher dafür berühmt, ihren Vorsitzenden das Leben schwer zu machen.«
Die Zeit meldet also nichts von den anderen Zielen eines Amir Peretz? Da ist nichts von dem angeblich langjährigen Gegner der Siedlungspolitik?
Welche Nachricht ist nun die gute und welche die schlechte?
Quelle: DIE ZEIT - 47/2005 - 17.11.2005, Wackelkandidaten, von Gisela Dachs
http://www.zeit.de/2005/47/Glosse_3a
16 Cheshvan 5766 * 18. November 2005 © Heinz Kobald