Der unerträgliche Standpunkt

Heinz Kobald

  
 
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Der Friedensaktivist Haggai Matar im DLF
Palästinensische Häuser auf beiden Seiten der Israelischen Mauer, Foto: APDie historische Konsequenz eines Herrn Thorsten Schmitz







Palästinensische Häuser auf beiden Seiten des israelischen Grenzzauns im Westjordanland, Bild: AP


Die "historische" Konsequenz
eines Herrn Thorsten Schmitz


Zitat:

»Im Anschluss an die Begegnung mit Peres hatte der jordanische Außenminister Chatib gesagt:
"Wir strecken im Namen der gesamten Region eine Hand des Friedens aus und hoffen,
einen Impuls für fruchtbare und produktive Verhandlungen geben zu können."«
( 1 )

Einem Verächter des Völkerrechts !
Die Hand entgegen strecken ?
Was hat das in der Jüngsten Geschichte den Gutwilligen eingebracht?

Schmitz beweist
Journalistisches Unterscheidungs-Vermögen


Zitat:

»Der Sprecher im israelischen Außenministerium, Mark Regev,
sprach von einem "historischen Besuch".
Mit dem ägyptischen Außenminister Achmed Abul Gheit und
dessen jordanischem Kollegen Abdul Ilah Chatib
sei erstmals eine "offizielle Abordnung" der Arabischen Liga nach Jerusalem gekommen.«
( 1 )

Die israelische Tageszeitung Jerusalem Post berichtete ( ... ),

Zitat:

Ȁgypten habe zuvor klargestellt,
dass der Besuch der beiden Außenminister nicht als historisch gewertet werden könne,
da Gheit lediglich im Namen Ägyptens und
nicht in dem der Arabischen Liga nach Israel gereist sei.«
( 1 )

Der Kleine Unterschied zeigt Flagge

Zitat:

»Als Beleg für den Bericht der Jerusalem Post,
dass es sich tatsächlich nicht um eine offizielle Delegation der Liga gehandelt haben kann,
könnte die Beflaggung vor der Residenz von Peres gewertet werden. Die Fahne der Arabischen Liga war am Mittwoch dort nicht gehisst worden.«
( 1 )

Journalismus ohne GG und Völkerrecht ?

Zitat:

»Israel ist zwar gegen einen kompletten Rückzug aus dem Westjordanland,
Regierungschef Olmert hat aber in der vergangenen Woche erklärt,
Israel werde große Teile des Gebiets verlassen.
Allerdings werde Israel Rückzüge aus besetzten Gebieten nicht mehr einseitig,
sondern nur noch in Kooperation mit den Palästinensern vornehmen.
Israel hatte im Jahr 2000 Soldaten aus dem Südlibanon und
2005 jüdische Siedler und Truppen aus dem Gaza-Streifen abgezogen. ( 5 )
Dennoch wird Israel
sowohl aus dem Südlibanon
als auch aus dem Gaza-Streifen
immer wieder angegriffen.«
( 1 )

Thorsten Schmitz bekennt sich nur zu einer Konsequenz,
das Völkerrecht aus Palästina herauszuhalten.

»Israel ist ( ... ) gegen einen kompletten Rückzug aus dem Westjordanland«

Wie kann Schmitz hier die Forderung der IV. Genfer Konvention in Artikel 49 vergessen?
Die gegen das Völkerrecht gerichtete Willenserklärung von Olmert mag er wirklichkeitsgerecht wiedergeben.
Doch wo bleibt seine Verpflichtung als Journalist, über die dagegen sprechenden Grundlagen des Völkerrechts aufzuklären?

In seiner Berichterstattung wird immer wieder nur Israel angegriffen - und Herr Schmitz verpasst ebenso konsequent jede Gelegenheit -, die Forderungen der IV. Genfer Konvention an die Besatzungsmacht zu benennen.

» ( ... ) wird Israel ( ... ) aus dem Südlibanon ( ... ) aus dem Gaza-Streifen immer wieder angegriffen.«

Kein Wort von
den Angriffen der Jüdischen Siedler und ihrer Schutz-Armee ( IDF ) auf die Lebensgrundlagen der Palästinenser auf ihrem eigenen Land.
Kein Wort von
der nachhaltigen Zerstörung einer Gesellschaft seit vier Jahrzehnten.
Kein Wort von
der Völkerechtswidrigkeit dieser Handlungen, die von der Regierung in Tel Aviv angeordnet werden.

In Herrn Schmitz Gedankenreihe bleiben nur die Angriffe auf Israel haften.
Doch das Opferlamm in Palästina ist nicht der Staat Israel.

Welch Hintersinn mag diese Konsequenz leiten ?
Wie kann ein Deutscher Journalist so konsequent sein GG vergessen ? ( 4 )
Welcher Höheren Einsicht folgt er dabei ?

Bewegt er sich damit bereits außerhalb des GG ?
Wird das Verlassen des GG von der Pressefreiheit toleriert ?

Fragen, die sich übereinander auftürmen.
Zu einer Pyramide für das Gedenken an die Pressefreiheit.
Wie die Totenstätten für die Ägyptischen Götter in der Menschengestalt ihrer Könige.

Kann Herr Schmitz die
Sendungen des DLF nicht empfangen ?


Der Friedensaktivist Haggai Matar im Gespräch mit Jochanan Shelliem ( 2 )

Zitate von Friedensaktivist Haggai Matar:

»Den Krieg von 1948 nennen wir heute die Mutter aller Sünden.« ( 2 )

»Weil sich die Armee im Westjordanland an Kriegsverbrechen beteiligt.« ( 2 )

Zitat Jochanan Shelliem:

»Mit dem Ausbau der israelischen Grenzanlagen durch Stacheldraht und Mauer,
der Parzellierung der Westbank und der Abriegelung ganzer Städte
entstand inzwischen eine Zone,
in der kein souveräner Staat sich bilden kann,
egal, wen die dort lebenden Palästinenser wählen.« ( 3 )


14 Av 5767 * 29. Juli 2007 © Heinz Kobald


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( 1 ) Quelle der Zitate: Süddeutsche Zeitung, Nr. 170, 26. Juli 2007, Seite 8
Ägypten und Jordanien gehen auf Israel zu
Außenminister stellen Friedensplan der Arabischen Liga vor
"Wir strecken im Namen der Region die Hand aus"
Von Thorsten Schmitz

( 2 ) DLF - Essay und Diskurs - Sendezeit: 29.07.2007, 09:31

Paradigmenwechsel in Nahost - Teil 2: Die Graue Verweigerung
Der Friedensaktivist Haggai Matar im Gespräch mit Jochanan Shelliem - MP3

Zitate von Friedensaktivist Haggai Matar:

( 3 ) DLF, Studiozeit Feature, Sendezeit: 24.08.2007 · 20:10 Uhr

Wüste in und um Israel - Eine Region im Krieg
Von Jochanan Shelliem

( 4 ) Artikel 25 GG
Völkerrecht und Bundesrecht


Die allgemeinen Regeln des Völkerrechtes sind Bestandteil des Bundesrechtes.
Sie gehen den Gesetzen vor und erzeugen Rechte und Pflichten unmittelbar für die Bewohner des Bundesgebietes.


( 5 ) Der Abzug aus dem Gaza verdient kein Lob