Beschuss der Hamas im Gaza, Foto: Menahem Kahana, AFP
Der Kampf der Worte
Den ungleichen Kampf der Waffen begleitet der Kampf der unaufrichtigen Worte.
Sie bombardieren nicht nur Menschenleben sondern auch Menschenrechte. Aber das vergessen sie, sie überschreiben dick das Lebensrecht der Palästinenser mit dem alleinigen Recht Israels auf seine Selbstverteidigung.
Sie vergessen den Landraub, die Hauszerstörungen, die Verwüstung der Felder, das Recht auf freie Bewegung im eigenen Land, auf eigene politische Entscheidungen. Das alles ist im Lärm des Krieges nicht zu hören. Es ist auch in den "stillen" Zeiten nicht zu hören. Da sind meistens keine Toten zu beklagen - und das Geschehen ist nicht wirklich "aufregend".
Die Wahrheit wird bombardiert
Auch - und das ist das Traurigste - auch von den Journalisten in Deutschland. Sie zeigen sich bevorzugt als Moderatoren für das Recht Israels auf Selbstverteidigung.
Ungeachtet des Rechts auf Unversehrtheit des Hauses, des Besitzes und des Lebens derjenigen, die Israel wegen seinen Untaten angreifen, weil Israel sie darin verletzt.
Das ist die bedrückende Wahrheit:
Palästina und besonders der in Sippenhaft genommene Gaza ist in die Situation geraten, vor der die
Präambel der Erklärung der Menschenrechte warnt:
»da es notwendig ist,
die Menschenrechte
durch die Herrschaft des Rechtes zu schützen,
damit der Mensch nicht gezwungen wird,
als letztes Mittel zum Aufstand
gegen Tyrannei
und Unterdrückung zu greifen,«
die Menschenrechte
durch die Herrschaft des Rechtes zu schützen,
damit der Mensch nicht gezwungen wird,
als letztes Mittel zum Aufstand
gegen Tyrannei
und Unterdrückung zu greifen,«
In den Zeiten ohne Krieg zwischen Israel und den Palästinensern geschieht dies trotzdem, ohne Aufbegehren der Rechtstaatlichen Demokratien des Christlichen Westens gegen Israels Untaten an den Palästinensern. Die jetzt laut Redenden werden stets nur dann "unruhig" und von ihrem Gewissen "geplagt", wenn es eine steigende Zahl von Toten gibt.
Einen tiefen Einblick in die Bereitschaft der Regierung der Bundesrepublik,
die Geltung der Menschenrechte zu verteidigen,
geben die Worte der Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel aus dem Jahr 2010:
die anderen Menschen die Menschenrechte beschnitten,
müssten einer gerechten Strafe zugeführt werden,
forderte Merkel.« ( * )
Warum aber seit bald einem halben Jahrhundert dieser Krieg immer wieder aufbricht, das schreiben die Berichterstatter nicht.
Sie nähen immer nur eine Wunde zu und reinigen sie nicht von dem Schmutz und dem Eiter in ihr. Der Schmutz ist nicht der angebliche Terror der Hamas.
So kann keine Wunde verheilen.
Das Leiden in Gaza als Nachfolge im Leiden Christi
Alles Leiden der Menschen an dem von ihren Taten gestaltenen Leben der Menschen ist mit Christus verbunden.
Das Leiden hat Sinn. Das Gesicht des Leidens zeigt das Maß des Unrechts an.
Leiden zwischen Menschen geschieht stets durch das von ihnen gegenseitig verübte Unrecht.
Christus hat sich in seiner Zeit mit seinen Worten und seinen Handlungen gegen herrschende Strukturen gerichtet.
Im Gaza ist nicht die Hamas das Ziel.
Die Hamas ist nur das entstandene Bild, das durch die Schläge auf ein Schnitzwerkzeug aus der Materie des Lebens heraus geschlagen worden ist. Das Unrecht treibt die Schläge auf das Werkzeug des Schnitzers.
Ein Aufbegehren derjenigen, die die Gewalt beenden wollen, ist stets nur dann zu sehen, wenn die Zahl der Toten steigt und sich im Gewissen etwas regt. Sich etwas erregt über das Geschehen, das an einer Schranke anzustoßen scheint. Auf der Straße in ein anderes Land, dem die Schranke den Zugang verweigert.
So kommt ihr nicht in das Land.
Zuerst müsst ihr an dem etwas ändern, was ihr getan habt.
Ihr müsst euere Untaten verlassen.
Dann könnt ihr in das Land des Friedens eingehen.
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( * ) Quelle:
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung - 16.07.2010, 13:11:29
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Deutschland/Russland - Merkel:
Mord an russischer Menschenrechtsaktivistin aufklären
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat während ihres Russlandbesuchs
erneut die Aufklärung des Mordes
an der russischen Menschenrechtsaktivistin Natalja Estemirowa gefordert:
"Es ist wichtig, an dieser Stelle weiter an der Aufklärung zu arbeiten."
Der Fall sei von großer Bedeutung
für die Situation der Menschenrechte und der Zivilgesellschaft.
24. Tamus 5774 * 22. Juli 2014 © Chaim Wichtelmann