Der unerträgliche Standpunkt

Heinz Kobald

  
 
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Das Recht auf Bildung in Palästina
Bildungspolitik der Besatzung in PalästinaBesatzung behindert
Bildung in Palästina



Die in einem Bericht
des palästinensischen Ministeriums für Bildung und Hochschulbildung
neu veröffentlichten Zahlen belegen
die fortgesetzte Besatzungspolitik Israels 2013
gegenüber Bildungseinrichtungen und Schulen:


Das palästinensische Ministerium für Bildung und Hochschulbildung hat
die Zahlen einer statistischen Erhebung im Zeitraum 01.01. - 31.12.2013 veröffentlicht.

So wurden im vergangenen Jahr 12.071 Schüler und Schülerinnen,
547 Lehrer und Lehrerinnen
sowie sechs Angestellte von israelischen Besatzungssoldaten attackiert bzw. als Zielscheibe benutzt.
Die einzelnen Attacken waren in ihrer Art und Weise unterschiedlich:
von Tötungen, Verletzungen, Festnahmen über Verhaftungen,
Hausarrest bis hin Behinderungen an den Checkpoints und elektronischen Absperrungen.
Durch diese Aggressionen sind sowohl menschliche als auch materielle Verluste zu beklagen.

Zahlen zu menschlichen Verlusten

3 Schüler wurden getötet
184 Verhaftungen (darunter 176 Schüler/innen, 6 Lehrer/innen und Angestellte sowie 2 Pförtner)
85 Festnahmen für mehrere Stunden (darunter 53 Schüler/innen, 31 Lehrer/innen
und 1 Schulbusfahrer
195 Verletzte (darunter 179 Schüler/innen, 14 Lehrer/innen, 2 Pförtner)
Metall- und Gummigeschosse, Tränengasgeschosse, brutale Schläge und Überfahren per Auto durch Siedler
führten zu den verschiedenen Verletzungen von Palästinenser/innen.
Insgesamt 8 Schüler/innen wurden unter Hausarrest gesetzt und ihnen wurden auch finanzielle Strafen auferlegt.

Mehr als 26 Schulen und Bildungseinrichtungen wurden in den 12 Monaten insgesamt 55 Mal beschädigt.
Hierfür waren Angriffe der israelischen Besatzungsarmee verantwortlich.
Viele Schüler/innen, Angestellte und Lehrer/innen konnten ihre Arbeitsplätze und die Bildungseinrichtungen nicht rechtzeitig erreichen.
Sie wurden an festen und beweglichen Checkpoints festgehalten bzw. ihr Durchkommen wurde gezielt verhindert.
Mehr als 1.062 Schüler/innen und 93 Lehrer/innen konnten ihre Schulen und Bildungseinrichtungen nicht sicher erreichen.

Checkpoints und militärische Absperrungen

Im Erhebungszeitraum mussten 10.110 Schüler/innen und 408 Lehrer/innen die Checkpoints und Absperrungen täglich passieren,
vor allem um Ost-Jerusalem, die Altstadt von Hebron, Barta-a sowie den Alhamra-Checkpoint.
Die Schikanen führen zu Verhinderungen und Verspätungen, so dass die entsprechenden Ziele nicht pünktlich und sicher zu erreichen waren. Hinzu kommen massive Belästigungen von israelischen Besatzungssoldaten.

Zahlen zu materiellen Verlusten

Insgesamt 89 Schulen wurden im vergangenen Jahr 344 Anschlägen
- dies bedeutet jede Schule mindestens einmal im Jahr -
ausgesetzt.

Unter Anschlägen werden Erstürmungen der Schulgebäude,
der Einsatz von Metall- und Gummigeschossen, Tränengasgeschosse, Behinderungen durch bewegliche Checkpoints und Absperrung von Bildungseinrichtungen, aber auch Unterbrechungen des offiziellen Schulbetriebes sowie Sachbeschädigungen an Schul- und Lehrgebäuden erfasst.

Vollunterbrechungen des Lehrbetriebes

Neun Schulen mussten an 10 Tagen ihren offiziellen Schulbetrieb aufgrund von Ausgangssperren, Bewegungseinschränkungen durch Absperrungen, Checkpoints sowie jüdischer Feiertage einstellen.
Von dieser Maßnahme waren in 2013 ingesamt 2.045 Schüler/innen und 173 Lehrer/innen betroffen.
650 Unterrichtsstunden fielen aus.

Teilunterbrechungen des Lehrbetriebes

34 Schulen mussten aufgrund der o.g. Maßnahmen ihren Schulbetrieb unterbrechen.
Davon waren 9.896 Schüler/innen und 931 Lehrkräfte betroffen.
Insgesamt fielen 931 Unterrichtsstunden aus.
Zwei Schulen wurden schriftlich von den israelischen Besatzungstruppen aufgefordert,
den Lehrbetrieb einzustellen und das Gebäude zu schließen.
Betroffen sind die Nabi-Samuel-Schule und die Zaif-Grundschule im Süden Hebrons.


Anschläge auf Schulen

61 Schulen wurden mit 168 Anschlägen im vergangenen Jahr überzogen.
Die Besatzungstruppen schossen mit Tränengas, Schall- und Metallgeschossen in Richtung der Schulhöfe und auf Unterrichtsräume.
Hinzu kamen brutale Schläge gegenüber Lehrkräften und gezielt auf Schüler/innen sowie die Erstürmung der Schulen.
Besonders betroffen ist die Al-Lubban-Al-Sawye Sekundarschule, die 45 Mal angegriffen wurde.

38 Schulen wurden beschädigt,
insb. durch Zerbrechen des Fensterglases, Aufbrechen von Türen und Pforten, Zertrümmerung von Schlössern,
Verwüstung der Schulgärten, Öffnen der Abwasserkanäle der Siedlungen auf den Schulhöfen, Beschädigung der Schulböden und Beschlagnahme der Schulhöfe durch Siedler mit Unterstützung der israelischen Besatzungsarmee.
Letzeres geschah in der Amin-Schule in Azoun/Qalqilya und Hadj Ma-azouz-Al-Masri-Schule.
Beide Schulen wurden in 2013 insgesamt 12 Mal angegriffen.

Stundenausfall

Durch Ausgangssperren, Schließung der Checkpoints und elektronischen Absperrungen,
durch Bewegungshindernisse diese Barrieren zu passieren, Erstürmung der Schulen und Bildungseinrichtungen,
Beschuss der Schulgebäude, Schulhöfe und durch den gezielten Stopp des Lehrbetriebes durch Feierlichkeiten der Siedler
mussten 1.581 Unterrichtsstunden ausfallen.
Hiervon betroffen waren 13.003 Schüler/innen und 891 Lehrkräfte im Jahr 2013.



Israels "Unterstützung" der Bildung in Palästina

Artikel 33
der IV. Genfer Konvention


" ... jede Massnahme zur Einschüchterung oder Terrorisierung
sind verboten.

Die Plünderung ist verboten."