Für den Lauscher im Capitol
Lauschen ist unanständig
Unerlaubtes Mithören belästigt.
Abhören ist ein widerrechtliches Hineinhören in einen Raum, zu dem rechtmäßig kein Zutritt erteilt ist.
Was Washinghton in Europa mit seinen Freunden tut, ist ein Lauschangriff.
Obama selbst sagte, er werde jeden Angriff auf die Sicherheit seines Landes mit allen Mitteln abwehren.
Aus diesem Grund dürfen die Europäer es auch tun, das Abwehren mit allen Mitteln. Angriff ist Angriff.
Wer mich unerlaubt abhört,
der will nicht mit mir reden. Er redet nicht aufrichtig mit mir.
Botschafter, die nicht mit mir reden, sondern mich abhören,
mit denen muß nicht mehr geredet werden.
Die Europäer sollten alle Botschaften Washingtons schließen.
Sie durch ihre eigenstaatlichen Armeen hermetisch abriegeln.
Das Personal der Botschaften beim Ein- und Ausgehen kontrollieren. Nur noch dem Personal der Botschaft den Zutritt erlauben, nachdem eindeutig seine Funktion in der Botschaft festgestellt worden ist.
Die Botschafter sind zur "persona non grata" zu erklären, von deren Botschaft aus die Lauschangriffe geführt worden sind.
Auch gegen einen Freund, der mich schlägt, darf ich mich wehren. Nur weil er mein Freund ist, muß ich mich nicht von ihm schlagen lassen.
Sollten daraufhin die Panzer aus den US-Kasernen in Europa rollen, dann lasst sie ungehindert fahren.
Die ganze Welt soll zusehen, wie Washington zu keiner anderen Antwort fähig ist.
Alle sollen erkennen, wie das Land der Freiheit und der Demokratie die Menschenrechte verrät.
Der Präsident mit dem Friedensnobelpreis soll zeigen, wie sein Kopf denkt und wofür sein Herz schlägt.
Wir werden mit unseren Fahnen winkend am Rand der Straßen stehen, auf denen Obamas Panzer anrollen und sie mit unseren Nationalhymnen besingen.
Eine Überreaktion ist unfein. Keine Reaktion ist verantwortungslos.
Aber dem Freund deutlich zeigen, wie schmerzlich er seinen Freund verletzt hat.
Das gehört zur aufrichtigen Freundschaft.
Oder sie ist keine.
Verstopft dem Lauscher im Capitol die Ohren!
26. Oktober 2013 © Heinz Kobald
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Aus der SZ vom 22. Oktober 2013
US-Spionage empört Frankreich
Pro Tag soll Amerikas Geheimdienst NSA bis zu sieben Millionen Telefon-Verbindungen ausspähen,
zudem Mails und SMS. "Unglaublich", zürnt Premier Ayrault. Paris bestellt den Botschafter ein
Von Christian Wernicke
NSA - Spionage unter Verbündeten
Von Christian Wernicke
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In einem Telefonat mit Obama spricht sie von "gravierendem Vertrauensbruch"
SZ
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Spionageverdacht gegen US-Botschaft
Eine amerikanische Spezialeinheit soll von der diplomatischen Vertretung in Berlin aus operiert haben.
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"Ausspähen unter Freunden, das geht gar nicht"
Von Hans Leyendecker und John Goetz