Der unerträgliche Standpunkt

Heinz Kobald

  
 
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Wer ist Michael Nitzan ?
Der stellvertretende Sicherheitschef im Gusch-Katif Siedlungsblock, der gelernte Ingenieur aus Sonthofen, macht keinen Hehl aus seiner Gesinnung. Scharon ist für ihn ein Verräter. Der Rückzug ist noch längst keine vollendete Tatsache. Zuhause bereiteet er einen Plan vor, um eine Entschädigung für jeden seiner Gummibäume zu verlangen.
"Es ist mein Lebensziel geworden, den Staat zu schädigen", sagt der überzeugte israelische Nationalist.
Dabei ist Michael Nitzan ein waschechter Bayer, vor zehn Jahren "zufällig" in Israel hängen geblieben, zum Judentum konvertiert, vor neun Jahren "zufällig" in den Siedlungsblock gelangt und dort seit sieben Jahren als Sicherheitsmann tätig. ( ... )
Für den geplanten Abzug hat Michael nicht viel Verständnis:
"Wir sind mit Sicherheit dagegen und werden versuchen, das alles zu verhindern." ( ... )

Als bewaffneter Sicherheitsmann soll Michael sich weder auf Seiten der Siedler noch der Armee an der Räumung beteiligen, sondern weiter für Schutz vor palästinensischen Attacken sorgen.
Deshalb soll er als Letzter den Gazastreifen verlassen. "Ich habe einen deutschen Pass. Das ist natürlich ein Witz. Ich werde dann die israelische Fahne runterholen und die Deutsche hissen. Aber da würde ich hier keine 24 Stunden überleben. Die Araber würden mich in kleine, kleine Stücke schneiden", lacht Michael.
Er wird von der Hamas steckbrieflich gesucht: "Richtige Plakate, mit meinem Kopf drauf. Wer mich umbringt, bekommt eine Belohnung von 10.000 Dollar und dem werden dann nur Söhne geboren, keine Töchter..." ( ... )
Er bezeichnet Scharon als einen Diktator. Der Räumungsbeschluss sei Wählerbetrug: "Das muss man sich so vorstellen, als wenn in Deutschland die Grünen die Wahlen gewonnen hätten und zwei Tage nach der Wahl ein Atomkraftwerk in einem Naturschutzgebiet errichtet hätten", meint der Siedler aus Bayern.
"Scharon hat sich sein Regime aufgebaut. Er benimmt sich wie ein Diktator. Er hat seine eigene Partei befragt, die war absolut dagegen. Er hat trotzdem weitergemacht, gegen sein eigenes Versprechen. Er hat einen Volksentscheid mit allen Mitteln verhindert. Jeder Minister, der sich gegen diesen Plan gewandt hat, wurde sofort entlassen oder es wurde ihm mit der Entlassung gedroht.
Ich glaube nicht, dass ein linker Regierungschef es soweit hätte bringen können."


Quelle: haGalil.com, hagalil.com 31-07-2005
Der Bayerische Sicherheitschef der Gaza-Siedler, von Ulrich W. Sahm, Jerusalem
http://www.hagalil.com/archiv/2005/07/gaza-siedler.htm


15. August 2005 Heinz Kobald