Die hervorstechendsten und den konventionellen U-Boot-Bau revolutionierenden Eigenschaften sind – in einem Auszug – folgende:
Quelle: Die Marine
Die Entwicklung von U-212 begann 1987.
Kennzeichnend sind niedrige Verratssignaturen, eine weitgehende Außenluftunabhängigkeit und ein effektives Waffen- und Sensorsystem.
Technische Besonderheiten
Die Reduzierung der Signaturen ist auf ein möglichst niedriges Maß hervorragend angelegt bei Akustik, Magnetik, Radar, Infrarot und Druck. Die Reduzierung der akustischen Signale ist zweifellos der größte Erfolg.
Besonders geräuscharme Maschinen und Geräte, elastische Lagerung der geräuscherzeugenden Maschinen und Geräte des Maschinenraumes auf einer gemeinsamen Plattform, die gegen die Bootsstruktur entkoppelt ist, erreichen eine außergewöhnliche Reduzierung des Zielpegels.
Erfassung durch feindlichen Sonar
Die Form von U 212 ist in ihren hydrodynamischen Eigenschaften so entwickelt, dass sie ein äußerst geringes Zielmaß (Auffaßmöglichkeit eines Aktivsonars) abgibt.
Druckkörper
Der Druckkörper besteht aus einem nichtmagnetisierbaren Stahl, der neben dem Schutz vor magnetischen Sensoren (Minen) hohe Festigkeitswerte und ein besonderes Elastizitätsverhalten gegenüber Tauchdruck und Kollision aufweist.
Inwieweit die Tiefe der Gewässer vor der Mittelmeerküste Israels diese besonders aufwendige Festigkeit des Druckkörpers erfordern, vermag ich nicht zu beurteilen. Die erreichbare Tauchtiefe von U-212 ist ein offensichtlich gehütetes militärisches Geheimnis. »250 Meter sind nur die offizielle Betriebstauchtiefe.«
Quelle: Süddeutsche Zeitung, Nr. 77, 01. April 2004 , Seite 3
So kann ich nur nach der Tiefe des Mittelmeeres suchen.
» Das Mittelmeer ist ein für seine Größe relativ flaches Gewässer mit einer durchschnittlichen Tiefe von rund 1.450 Metern; die größte Tiefe wird mit 5.152 Metern im Ionischen Becken vor der Westküste der Peloponnes erreicht. Weitere Hauptbecken dieses ausgedehnten Binnenmeeres sind im östlichen Teil das Levantinische Becken (bis 4.517 Meter tief), im westlichen Abschnitt das Algerisch-Provenzalische Becken (bis 4.389 Meter tief) und das Tyrrhenische Becken (bis 3.785 Meter tief). «
Quelle: Microsoft® Encarta® Professional 2002. © 1993-2001 Microsoft Corporation.
Antrieb
Die weitestgehende Unabhängigkeit von Außenluft wird mit einer Hybridantriebsanlage (Kombination von Batterie und Brennstoffzelle) erreicht.
Der Fahrmotor treibt einen langsam drehenden, siebenflügeligen Skew-back-Propeller an, der selbst bei hohen Geschwindigkeiten extrem leise bleibt.
» ( ... ) Dieses U Boot der Klasse U 212 ist in der Lage, große Strecken unter der Wasseroberfläche zurückzulegen, ohne aufgespürt zu werden.
Verantwortlich hierfür ist eine Stealth-Beschichtung auf der Oberfläche
und das revolutionäre Antriebssystem
( ... ) befindet es sich allerdings im Kampfeseinsatz ( Schleichfahrt ), so sorgt eine Brennstoffzelle für einen lautlosen Antrieb! «
Waffen und Sensoren
Das Führungs- und Waffeneinsatzsystem ( Basis-FüWES ) verbindet die Sensoren (Sonar, Sehrohre, ELoUM, Navigation) mit der Waffe (Torpedo) und der Schiffstechnik. Das ermöglicht die gleichzeitige Darstellung und Verfolgung mehrerer Ziele sowie die gleichzeitige und voneinander unabhängige Führung von bis zu vier Torpedos.
Sonaranlage
Hoch-, mittel- und tieffrequente Sonarsysteme sind integriert, einschließlich einer Minenortungsanlage (gegen Ankertauminen). Die Detektionsergebnisse ermöglichen an drei Konsolen die Verfolgung von bis zu 8 Zielen.
Das Towed Array (TA) erfasst eine weitreichende Schmalbandortung im tieffrequenten Bereich. Das Flank Array (FA) deckt den Bereich zwischen den tiefen und mittleren Frequenzen ab.
Eine spezielle Verarbeitung dieser Daten ermöglicht die Zieldatenermittlung auf große Entfernungen.
Waffen, Navigation, Fernmeldeeinrichtung
Hauptwaffe wird der entwickelte Schwergewichtstorpedo DM2A4, eine Weiterentwicklung von DM2A3 SEEHECHT.
»Bewaffnung: 6 Torpedorohre/ DM2A4 Torpedos
Torpedos können geräuschlos ausgestoßen werden ( Wasserschwall)«
Eine Torpedoabwehranlage, Navigationsanlage mit Trägheits- und Satellitennavigationsanlage und Fernmeldeanlagen mit Verbindungen Schiff/Schiff, Schiff/Land, Land/Schiff, Schiff/Luft in den Betriebsarten Sprache, Fernschreiben und Kurzeitsignalgebung in den Frequenzbereichen VLF, MF, HF, VHF (VLF; MF nur Empfang) bieten alle technischen Komunikationsmöglichkeiten.«
weitere Bootsdaten
Länge 56 m - Druckkörperdurchmesser 7,0 m - Missionsdauer 30 Tage - Besatzung 27 - Bewaffnung 6 Ausstoßrohre mit insgesamt 12 Torpedos - Geschwindigkeit ca. 17 kn
Was für einen Einsatz im Persischen Golf gegen den Iran von Vorteil sein dürfte:
»Eigenschutz und Durchsetzungsvermögen werden nachhaltig verbessert; das Überraschungsmoment bleibt auf lange Sicht beim Uboot Kl 212.«
Alle technischen Daten über U 212
27 Shevat 5765 * 6. Februar 2005 © Heinz Kobald