Die Jüdische Frauenorganisation Wizo in München wurde nach dem Krieg neu gegründet und feiert in 2005 das 45. Jahr ihres Bestehens. Der im Juli neu gewählte Vorstand setzte eine Benefizveranstaltung für notleidende Kinder in Israel auf sein Programm.
Einen so großen Zuspruch hatte die neue Münchner Vizepräsidentin der Internationalen Zionistischen Frauenorganisation Wizo nicht erhofft. Am Ende des Abends verkündete eine strahlende Yvonne Marianowicz die Übernahme für 320 Patenschaften.
Mehr Sicherheit, mehr Gesundheitsvorsorge, eine bessere Erziehung für Kinder in Palästina will die Wizo erreichen. Der Staat ist mit horrenden Militärausgaben belastet. Dadurch wird der Lebensspielraum für jedes vierte Kind unter die Armutsgrenze gedrückt. Das berichtet Rachel Singer, die Präsidentin von Wizo in Deutschland. Weltweit sind 250.000 ehrenamtliche Mitarbeiter tätig.
Bei seinem Helfen unterscheidet Wizo nicht nach Herkunft und Religion. Wohltätigkeit ist ein hohes Gut im Judentum, sagt die Münchner Präsidentin, Helene Habermann.
Die Spenden werden ohne Nennung des Namens der Geber verteilt. Auf ein direktes Zeichen der Dankbarkeit vom Empfänger muß der Spender verzichten. Jeder, der eine Patenschaft für 500 € übernimmt, erhält nur ein Foto "seines Kindes".
Zu den Wizo Frauen in München gehören u.a. die Ehefrau des bayerischen Ministerpräsidenten, Frau Karin Stoiber und die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Frau Charlotte Knobloch.
Quelle: Süddeutsche Zeitung, Nr. 269, 22. November 2005, Seite 45, Monika Maier-Albang
Am Sonntag, den 20. November 2005, veranstaltete die WIZO-Gruppe München eine Patenschaftsgala im Restaurant Käfer. ( s. SZ v. 22.11.2005 )
In Deutschland bestehen 9 WIZO-Gruppen. Sie betreuen in Israel 9 Kindertagesstätten, 3 Jugendhäuser, 2 Frauenclubs, 1 Berufsschule, 1 Familientherapiezentrum und das WIZO-Zentrum.
»WIZO ist eine der wichtigsten sozialen Institutionen in Israel.« WIZO kämpft gegen die Armut und den Hunger von vielen Kindern in Israel. »Sie bietet sozial schwachen Menschen gleich welcher Konfession und Herkunft Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Probleme.«
Die WIZO-Präsidentin aus England, Michele Vogel, kam aus Israel zurück und berichtete entsetzt über die Situation, die sie dort vorfand. Heute leben 531.000 Kinder unter der Armutsgrenze.
Das bedeutet in anderen Worten, viele von ihnen bekommen tatsächlich nicht genug zu essen. Sie gab ihren Zuhörerinnen zum Nachdenken »Wie müssen sich Eltern fühlen, wenn sie sehen, wie ihre Kinder hungern?«
Quelle der Informationen: WIZO - Website
Es ist daher ein außergewöhnliches Novum, wenn sich die WIZO-Gruppe in München mit ihren Patenschaften den Kindern in Palästina zuwendet !
Oder habe ich das Wort »Palästina« im Bericht von Frau Monika Maier-Albang in der SZ nur irreführend verstanden ?
Und es ist bei der Auswahl für die WIZO-Patenschaften die Konfession und die Herkunft nicht entscheidend ?
22 Cheshvan 5766 * 24. November 2005 - Heinz Kobald