Begrüßung der Bundeskanzlerin Merkel in Tel Aviv, Foto: AFP
Begrüßung in Tel Aviv
Die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland ist zu einem dreitägigen Besuch in Tel Aviv / Israel eingetroffen.
U.a. waren ihre ersten Worte.
Zitat:
"Frieden im Nahen Osten müsse auf einem jeweils eigenen Staat für Israelis und Palästinenser beruhen." ( * )
Frieden in Palästina in zwei Staaten für die Israelis und für die Palästinenser.
Wie lange warten wir schon darauf?
Die Worte für einen Staat der Palästinenser auf den Lippen.
Doch welche Handlungen folgen diesen so oft gehörten Worten?
Was braucht ein Staat, um ein Staat zu sein?
Ein Volk und das Volk braucht ein Land.
Sind da nicht die Siedlungs-Vorhaben in Tel Aviv das erste und augenscheinlichste Hindernis?
Schon seit vier Jahrzehnten!
Sagte die Bundeskanzlerin vor nicht allzu langer Zeit etwas von Hinschauen ?
Doch vor dieser Zielsetzung für einen Frieden in Palästina stand ihr Bekenntnis zu Israel.
Zitat:
"Merkel wiederum betonte nach ihrer Ankunft die besondere Verantwortung Deutschlands für Israel." ( * )
Auf die Frage nach der Besonderheit dieser Verantwortung habe ich bisher noch keine Antwort von ihr erhalten.
Ist das Ausbleiben der Antwort in einer tiefen Wahrheit begründet, die in der Bibel mit den Worten geschrieben ist?
Zitat:
Das Evangelium nach Matthaeus
"6.24 Niemand kann zwei Herren dienen;
denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben,
oder er wird einem anhaengen und den anderen verachten."
Was verbirgt sich hinter den Worten von Ministerpräsident Olmert, wenn er seinen Gast als "strategische Partnerin" begrüßt?
Zitat:
"Auf dem Flughafen von Tel Aviv empfing Israels Ministerpräsident Olmert die Kanzlerin und begrüßte sie als strategische Partnerin". ( * )
Diese Bezeichnung lässt zumindest die Aufmerksamkeit der Ohren aufschrecken.
Dringen diese Worte aber in das Erkennen und das Verstehen weiter vor, welches unbestimmbare Erschrecken beginnt sich dann auszubreiten?
Für welche "Strategie" will der Ministerpräsident in Tel Aviv die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland "einspannen"?
Zitat:
"Am Dienstag wird Merkel dank einer Ausnahmegenehmigung als erste Regierungschefin in der Knesset sprechen, dem israelischen Parlament.
Dies ist ansonsten nur Staatschefs vorbehalten." ( * )
Wird sie dem Vorbild von Daniel Barenboim nacheifern?
Herrn Ministerpräsident Olmert an die Versprechen in der Unabhängigkeitserklärung Israels erinnern!
Wird sie die dafür erforderliche Chuzpe zeigen?
Sollte sich das Deutsche Volk durch diese Ausnahme-Genehmigung "mit-geehrt" sehen?
Oder sollte es sich vielmehr nur aufmerksam fragen, womit hat ihre Bundeskanzlerin diese Ehren in knapp zwei Jahren ihrer Regierungszeit bereits verdient?
Stehen Wahlen zum Bundespräsidenten in Deutschland an?
Und wir, das Volk, wüssten wieder einmal nichts davon und erführen es durch einen "enthüllenden" Vorgang auf einer anderen Ebene?
Herr Bundespräsident!
Werden Sie jetzt das Erlernen der Hebräischen Sprache für Ihre nächste Rede in der Knesset vorzeitig beenden? Sie haben bei Ihrer letzten Ansprache in der Knesset versprochen, die nächste Rede dort vollständig in Hebräisch zu absolvieren.
Wie sich doch die wenigen Worte einer kurzen Begrüßung auf einem Flughafen in so viele Fragen und Richtungen verzweigen.
Doch zunächst geht es in die Wüste Negev.
Zitat:
"Anschließend flog Merkel in die Negev-Wüste weiter, um gemeinsam mit Staatschef Schimon Peres den Kibbuz Sde Boker zu besuchen, wo David Ben Gurion begraben liegt, der erste Ministerpräsident Israels." ( * )
Nicht nach Ramallah. Oder nur - noch nicht?
Wie zuversichtlich - und nichts versprechend - klingen da doch die Worte des Königs des Fußballs.
9 Adar 5768 * 16. März 2008 © Heinz Kobald
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( * ) Die Nachrichten des Bayerischen Rundfunks,
Stand: 16.03.2008, 20.10 Uhr
Merkel beginnt dreitägigen Israel-Besuch - am Grab Ben Gurions
Tel Aviv - Bundeskanzlerin Merkel ist zu einem dreitägigen Besuch in Israel eingetroffen.