Anna Politkowskaja
auf der Frankfurter Buchmesse 2003
»Die Frankfurter Buchmesse 2003 hat ihren Schwerpunkt auf "Russland" gesetzt.
Mit Anna Politkowskaja ist eine Diskussionsrunde geplant. Sie wird ihre Bücher zum Krieg in Tschetschenien signieren.
Russlands Präsident Wladimir Putin kündigt sich als Stargast auf der Buchmesse an. Seit dieser Ankündigung wird nicht mehr über ein Kommen der bekannten Journalistin aus Moskau gesprochen.
Von der Frankfurter Buchmesse ist zu hören, Anna Politkowskaja fände keinen Sponsor für ihren Flug von Moskau nach Frankfurt.«
Der Mord vor dem Mord
»Der couragierten, unbequemen Reporterin, ist kein Thema zu heiß und keine Anstrengung zu groß, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Bekannt wird Anna Politkowskaja durch ihre Enthüllungen zum Tschetschenien-Krieg der russischen Armee. Sie berichtet von ethnischen Säuberungen, Hinrichtungen, Vergewaltigung, Folter und Repressionen, die sie in den unwegsamen Bergen und Wäldern Tschetscheniens mit eigenen Augen sieht und teilweise am eigenen Leib erfährt.«
Ich bringe Sie um."
»Diese E-Mail-Botschaft erhält Politkowskaja nach Veröffentlichung eines Artikels, die das russische Militär in Tschetschenien schwer belastet.
Absender dieser e-mail sind "Personen mit hohem Rang" im russischen Verteidigungs- und Innenministerium, sagte Politkowskaja.
"Das Enttäuschende ist, dass die verantwortlichen Behörden nicht bereit sind, gegen diese Menschen vorzugehen.
Ich dachte, wir haben eine Verfassung und einen Präsidenten, die uns schützen sollten.
Meine Erfahrung ist, ich bin zum Freiwild geworden."
Sie flüchtet nach Wien.
Einen Tag später wird eine Nachbarin von Politkowskaja in Moskau ermordet. Die Ähnlichkeit mit Anna Politkowskaja wird zum Todesurteil für die Nachbarin.
Doch schon nach kurzer Zeit kehrt die Journalistin nach Moskau zurück.«
haben meine Feinde ihr Ziel erreicht."
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Quelle: fm4.orf.at, 07.10.2006 | 21:24
Anna Politkowskaja 1958-2006
von Arthur Einöder
Erstellt am 17.06.2007
"Behörden kennen Politkowskajas Mörder"
Vor einem Jahr wurde sie erschossenen, die russische Journalistin Anna Politkowskaja.
Der Mörder ist den Ermittlern und den Behörden bekannt.
Doch er ist noch nicht angeklagt.
Das sagte der Leiter der Ermittlungen, Petros Garibjan, der "Nowaja Gaseta", der Zeitung, für die Politkowskaja geschrieben hat.
Garibjan sagte nicht, ob der Verdächtige in Haft ist und warum noch keine Anklage gegen ihn erhoben ist.
Elf Menschen stehen unter Verdacht, in den Mord an der regierungskritischen Journalistin verwickelt zu sein.
Zehn von ihnen sind festgenommen.
Reuters/AP
Quelle: Süddeutsche Zeitung, Nr. 232, 09. Oktober 2007, Seite 8
zuletzt geändert: 9. Oktober 2007, Heinz Kobald