Der unerträgliche Standpunkt

Heinz Kobald

  
 
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Eine Entschuldigung aus der Slowakei
Slowakischer Politiker entschuldigt sich bei Ungarn für Vertreibung

Prag - Der renommierte slowakische Christdemokrat Frantisek Miklosko hat die Ungarn für die Nachkriegsvertreibung um Vergebung gebeten. In seiner Dankesrede für die Verleihung des Internationalen Adalbert-Preises in Budapest erinnerte er daran, daß die Ungarn wie die Sudetendeutschen und die Karpatendeutschen in der Slowakei unter die Benesch-Dekrete fielen, kollektiv entrechtet und enteignet wurden.
"Ich fühle das Bedürfnis, die Ungarn für die vielen Ungerechtigkeiten um Entschuldigung zu bitten", sagte Miklosko.
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Die Ungarn fordern immer wieder mal die Abschaffung der Benesch-Dekrete, was slowakische Politiker stets zurückweisen.
Eine offizielle Entschuldigung der Slowaken gegenüber den Ungarn für die Vertreibung steht bis heute aus.
Mikloskos jetzige Bitte um Vergebung fand bei anderen slowakischen Politikern kein freundliches Echo.
Die Nationalpartei zieh Miklosko einer "nationalen Todsünde".
Die SDKU von Premier Mikulas Dzurinda sprach von einer "unnötigen Aktion".
Auch Mikloskos eigene Partei, die KDH, sagte, Miklosko habe lediglich "für sich persönlich" gesprochen.
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Quelle: Die Welt, Artikel vom Mi, 15. Juni 2005
http://www.welt.de/data/2005/06/15/732152.html