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Startseite / Deutschland / Das Deutsche U-Boot der Klasse U-212 / militärische Bedeutung des neuen U-212 | ||||
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U 212 in Fahrt, Foto: PIZ Marine Weil ich nicht bei irgendeiner Partei der Experte für militärische Fragen bin, muß ich mein Wissen auf Gelesenes stützen. Das beginnt mit einem Foto in der Süddeutschen Zeitung zum St. Nikolaus-Tag 2003: »( ... ) zweite U-Boot der neuen Klasse 212 A für die deutsche Marine getauft ( ... ). Es erhielt den Namen U 32. ( ... ) die als sehr geräuscharm gelten und unter Wasser kaum zu orten sind. ( ... ) die weltweit ersten U-Boote mit einem Brennstoffzellen-Antrieb, der besonders lange Tauchfahrten ermöglicht. Quelle: Süddeutsche Zeitung, 05. Dezember 2003, Nr. 280, Seite 6 Die nächste Nachricht ist eine dpa-Meldung vor nicht viel mehr als drei Monaten. »Israel will ( ... ) zwei deutsche U-Boote vom Typ U 212 kaufen. ( ... ) Das U 212 gilt als eines der modernsten U-Boote der Welt. ( ... ) Deutschland laut der einschlägigen Exportvorschriften keine Waffen in Spannungsgebiete liefern dürfe. ( ... ) Deutschland bereits in den Jahren 1999 und 2000 drei U-Boote der Dolphin-Klasse an Israel ausgeliefert.« Quelle: dpa - Meldung vom 26.05.2004 - 01:57 Uhr Oder sollte die folgende Meldung doch nur ein belangloser Aprilscherz sein? »( ... ) Tauglich für Kampf- und Friedensmissionen im Ausland ( ... ). ( ... ), sondern mit Hilfe des neuen U-Bootes überall auf der Welt, auch in den Tiefen der Weltmeere. ( ... ) Dieses Boot soll vor allem aufklären, Informationen liefern. Es soll spezielle Einsatzkräfte, Kampfschwimmer etwa, unerkannt an Küsten absetzen. Es soll bei Evakuierungseinsätzen helfen. Und erst dann, ( ... ) soll es auch Schiffe torpedieren können. ( ... ) Kurzum, U 31 ist die erste Einheit der Marine, die ( ... ) : Friedensmissionen oder Kampfeinsätze im Ausland, tauglich gerade im Kampf gegen den Terror. ( ... ) Beim Tauchen wird das ( ... ) Boot von Brennstoffzellen angetrieben. Das macht keinen Motorenlärm, produziert keine verräterischen Abgase. Vierzehn Tage kann das Boot so unter Wasser schweben, lautlos, kaum zu entdecken. "Wir sind das modernste konventionelle U-Boot der Welt", ( ... )« Quelle: Süddeutsche Zeitung, Nr. 77, 01. April 2004, Seite 3 Macht die Abfolge dieser Einsatzmöglichkeiten den neuen stählernen Militär-Delphin aus Deutschlands Waffenschmiede für Israels Küstenschutz deshalb so begehrlich? Oder sind diese Fähigkeiten des deutschen U-Bootes für Israels Küstenschutz nicht gerade gut genug? Oder will – und darf - Israel seine "lange Küste" auch aus den Tiefen der Weltmeere heraus schützen? Technisch möglich wäre das! Zum Beispiel könnte Israel seine Mittelmeerküste vom Persischen Golf aus mit einem U-Boot der Klasse U-212 verteidigen? Und befindet sich Israel nicht seit langem in einem heftigen Kampf gegen den Terror? Wie verbinden sich da die Fähigkeiten eines U-Bootes der Klasse U-212 mit den Erfordernissen bei einem Einsatz zum Schutz der Küste? Wie verhält sich der israelische Kommandant dieses Bootes, wenn dessen weitreichende Sonar-Ohren Informationen über einen terroristischen Anschlag der Hisbollah zu Lande im Staate Israel einfangen? Oder sollte gerade das Abfangen derartiger Informationen die Aufgabe seiner Tauchfahrt sein? Ist in dem Augenblick der Einsatz noch der eigentlichen Aufgabe des Küstenschutzes zuzuordnen oder dem allumfassenden Schutz des Staates, unter den jedoch auch der Schutz der Küste fallen würde? Darüber kann man nachdenken. Mit welchen Eigenschaften ist aber U-212 besonders für den Küstenschutz Israels geeignet? Weil ich kein Waffenexperte bin, kann ich nur eine laienhafte Interpretation der Ausstattung von U-212 wiedergeben. Jedenfalls war ich überrascht, in welch ausgedehntem Aktionsradius der Raum für den Küstenschutz mit der neu entwickelten Kriegstechnik abgesteckt wird. 27 Shevat 5765 * 6. Februar 2005 © Heinz Kobald |