Der unerträgliche Standpunkt

Heinz Kobald

  
 
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Wie Israel seine Küste verteidigt


Israel fühlt sich durch die U-Boot-Waffe der arabischen Staaten ebenso bedroht wie die arabischen Staaten ihrerseits sich durch Israel bedroht fühlen. Darum sucht Israel nach einer eigenen Antwort auf diese Tatsache. Im Rahmen der US-Militärhilfe bestellte Israel 1988 drei neue U-Boote in den USA.
Den Auftrag für diese 3 U-Boote erhält der amerikanische Schiffbauer Ingalls, obwohl dieser selbst keine U-Boote mit einem konventionellen Antrieb baut.

Als Subunternehmer übernimmt die deutsche Howaldt-Werke-Deutsche-Werft (HDW) mit der Genehmigung des Bundessicherheitsrates diesen Bau für die amerikanische Militärhilfe. Der Grund für diese Vergabe des Auftrags an die HDW ist wohl der Umstand, dass sich die HDW zu einem großen Teil in den Händen einer amerikanischen Investmentgesellschaft befindet.

Bei den Verhandlungen mit den USA über den Anteil Deutschlands an den Kosten des ersten Irakkrieges übernimmt Deutschland die Finanzierung für diese 3 U-Boote an Israel. In den Jahren 1999 und 2000 stellte sie die israelische Marine in Dienst.
Diese U-Boote der Dolphin-Klasse weisen einen ähnlichen militärtechnischen Standard auf wie die jetzige U-212-Klasse. Sie besitzen jedoch keinen von der Außenluft unabhängigen Antrieb.
Aus 10 Torpedorohren werden neben Torpedos auch Seeziel-FK-Sub-Harpoons abgeschossen.
Die 4 Rohre, die mit 650 mm einen größeren Durchmesser als gewöhnlich aufweisen, eignen sich für den Abschuß von US-Marschflugkörpern der Art „Tomahawk“.
Außerdem können durch besondere Schleusen Kampfschwimmer unentdeckt an Land gehen.

Israels Marine besitzt zur Zeit 3 U-Boote der Dolphin-Klasse.
Quelle: aktualisiert nach JCSS Middle East Military Balance, Globaldefence.net

Nach der Indienststellung der DOLPHIN U-Boote wären die alten U-Boote der GAL-Klasse, "überflüssig gewordenen". Israel beabsichtigte bereits einen Verkauf. Zwei U-Boote der GAL-Klasse werden jedoch seit Dezember 2003 bei HDW in Kiel grundüberholt und vermutlich auch modernisiert. Medienmeldungen nennen dazu "eigenen israelischen Bedarf".

» Bei ihren speziellen Fähigkeiten zu Kommandounternehmen sind die GAL-Boote im Mittelmeer (Gaza, Libanon) sicher auch weiter von hohem Nutzen, und könnten hier die für DOLPHIN vorgesehene Rollen übernehmen.
Damit böte sich eine Zweiteilung der U-Bootkomponente an - mit (taktisch-operativen) GAL im Mittelmeer und (strategischen) DOLPHIN am Roten Meer.

Dies sind aber - wohlgemerkt - reine Gedankenspiele.
Möglich wäre auch, dass die GAL jetzt nur deshalb behalten werden, weil man zwar weitere U-Boote benötigt, sich vom Gedanken an neue DOLPHIN aber unter finanziellen Zwängen bereits wieder "gedanklich verabschiedet". «

Quelle: “Israels Marine orientiert sich neu“ von Klaus Mommsen, vom 1. Juni 2004 - Globaldefence.net by Globaldefence.net -
Letzes Update: Sonntag, 05. September 2004

Inwieweit Herr Klaus Mommsen mit seinen Überlegungen die “berechtigten“ Ängste der arabischen Staaten gänzlich wird beruhigen können, mag bezweifelbar erscheinen.
Israel jedenfalls lässt sich von seinen Wünschen nach U-Booten der Klasse U-212 aus Deutschland nicht abhalten.

dpa - Meldung vom 26.05.2004, 01:57 Uhr:
Israel will zwei weitere moderne deutsche U-Boote kaufen
Hamburg (dpa) - » Israel will ( .. ) zwei deutsche U-Boote vom Typ U 212 kaufen. Eine entsprechende Voranfrage aus Israel liege der Bundesregierung vor, ( ... ). Das U 212 gilt als eines der modernsten U-Boote der Welt. «

Süddeutsche Zeitung, Nr. 209, 09. September 2004, Seite 6, :
Deutsche U-Boote für Israel
» ( ... ) die von Israel gewünschte Lieferung zweier U-Boote ( ... ) «

HANDELSBLATT, 09. 09. 2004
Struck für Lieferung von zwei U-Booten an Israel
» ( ... ) die von Israel gewünschte Lieferung von zwei U-Booten ( ... ) «



27 Shevat 5765 * 6. Februar 2005 © Heinz Kobald