|
|||||||
|
|||||||
Startseite / Pakistan / Musharraf klagt | |||||||
|
Hilfsbereitschaft des Westens an Für das Erdbeben in Pakistan sind nicht so viele Hilfsgelder geflossen wie nach dem Wirbelsturm "Katrina" oder dem Tsunami. Das ist die Klage von Herrn Pervez Musharraf. Durch das Erdbeben und seine Folgen sind 74.000 Menschen ums Leben gekommen. Aber es sind eben keine Urlauber aus Europa unter den Opfern. 1) Herr Pervez Musharraf hat keinen Grund, die Hilfsbereitschaft des Westens zu beklagen. Die EU-Kommission will etwa 117 Millionen Dollar geben, die USA sagten 50 Millionen Dollar zu. Die Weltbank hat 470 Millionen Dollar Erdbebenhilfe genehmigt. 2) Bisher hat ihm der Westen mit keinem Wort die hohen Ausgaben für die Atomwaffen Pakistans angekreidet. Denn diese Geldsummen für die Beschaffung von Atomwaffen hätte er seit mindestens 10 Jahren besonders in den Bau von erdbebensicheren Schulen in seinem Land einsetzen sollen. Diese Verpflichtung, jede mögliche Sicherung für seine Bevölkerung in Friedenszeiten zu erfüllen, geht mit Gewißheit dem äußeren Schutz des Landes durch Atomwaffen vor. Es ist eine traurige Tatsache, daß Pakistan versäumt hat, die Behausungen der Bevölkerung - besonders der Schulen - erdbebensicher zu errichten. Sogar die UN hat vor Jahren auf diese Mängel hingewiesen. Die Untersuchungen ergaben, dass kaum ein Gebäude in der Region starken Erschütterungen standhalten kann. Aufgrund der geologischen Gegebenheiten muß in dieser Region mit Erdbeben in der Stärke zwischen 7 und 8 gerechnet werden. Pakistan wurde auf eine wirksame Erdbebenvorsorge hingewiesen. Dafür sind keine großen Investitionen nötig, um Häuser gegen Beben abzusichern. Schon verstärkte Streben, die Wände mit der Decke und dem Boden verbinden, stabilisieren ein Gebäude. Denn nicht das Beben tötet Menschen, sondern zusammenstürzende Bauten. Tatsächlich wurden bei dem Erdbeben Hunderte Schulkinder von den Trümmern ihrer Schulen getötet. 3) Trotzdem hat Pakistan die Häuser für seine Bevölkerung nicht erdbebensicher aufgebaut, sondern sein Atomprogramm fortgesetzt. Pakistan begann im Mai 1998 mit seinen ersten Atomwaffenversuchen. Seitdem gilt es schon 7 Jahre als Atommacht. Eine ausreichende Zeitspanne, ein Frühwarnsystem für Erdbeben zu installieren. Ebenso mit den entsprechenden Geldern den Bau der Schulgebäude erdbebensicher auszuführen. Ein besonderer Aspekt vor dieser Kulisse ist auch noch eine andere Tatsache: Pakistan gehört auch - wie Israel - zu den Atommächten, die dem Atomwaffen-Sperr-Vertrag nicht beigetreten sind. Islamabad trat auch ohne Scheu mit folgender Nachricht in die Öffentlichkeit: Im Oktober 2004 hat es erfolgreich eine atomwaffenfähige Mittelstreckenrakete getestet. Für den Einsatz stehen 24 Atomsprengköpfe bereit, von denen jeder eine 10-fache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe in sich trägt. Die neue Ghauri-V-Rakete hat einen Flugradius von 1.500 Kilometern und erreicht damit zahlreiche Städte in Indien. 4) Dann lese ich in der SZ eine erfreuliche Nachricht, die jedoch sofort eine sehr betrübliche Aussicht bietet. Finanzexperten überprüfen, ob andere Ausgaben im Staatshaushalt von Pakistan gekürzt werden können. Doch der Kauf von F-16 Kampfjets aus den USA wird nur hinaus geschoben aber nicht gestrichen. 5a) Diese Mitteilung eröffnet aber noch keinen tieferen Einblick. Die SZ nennt keinen Umfang und keinen Kaufpreis für dieses Waffengeschäft ! Doch “Die Welt“ vermittelt mir mit einer 2-Zeilen-Meldung einen aufklärenden Einblick. Der jedoch keineswegs meine Freude steigert. Pakistan hatte seit mehr als zehn Jahren über den Kauf von 25 Maschinen der F-16-Jets mit den USA verhandelt. Jede F-16 hat einen Kaufpreis von 25 Millionen Dollar. 5b) Nun drängte es mich, zu rechnen. Rechnung: Zuerst der Kaufpreis für die 25 Maschinen der F-16 zum Stückpreis von 25 Millionen $ Diese Summe verteilt auf die 74.000 Toten, die jetzt nichts mehr davon haben. 25 F-16 x 25.000.000 $ = 625.000.000 $ verteilt auf 74.000 Menschen = 8.445,95 $ für jeden Toten Was hätte mit den 8.445,95 $ für jeden einzelnen Menschen zur Sicherung seines Lebens aufgebaut werden können ? Und das in einem Zeitraum von 10 Jahren ? Welche Spenden fordert Annan ? Obwohl Musharraf für 625 Millionen $ die 25 F-16 kaufen will ? Dieses Geld aber will Musharraf nicht für die Sicherung des Lebens seiner Bevölkerung ausgeben, sondern für teuere Waffen ! Herr Pervez Musharraf hat also keinen Grund, sich über die Hilfsbereitschaft der Staatengemeinschaft zu beschweren. Eher hätten die angesprochenen Helfer Grund genug, Herrn Musharraf sehr streng ins Gewissen zu reden. Denn er beabsichtigt trotz der erschütternden Geschehnisse in seinem Land, den Kauf der unnötigen 25 kriegerischen F-16 Flugmaschinen, von denen jede 25 Millionen Dollar kostet, nicht aufzugeben, sondern nur hinauszuschieben. Wenn Herr Pervez Musharraf dieses Geld für seine vom Erdbeben geplagte Bevölkerung nicht ausgeben muß, weil es für ihn Herr Kofi Annan ausgibt, dann bezahlen unter dem Strich des Pakistanischen Staatshaushaltes die Spendengelder für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben diesen Kauf von lebenszerstörendem Kriegsmaterial. Welcher Oberste Rechnungshof wird diese Ausgabenpolitik prüfen ? Und diese Hilfe wird Pakistan vermutlich auch nicht zurückzahlen müssen, obwohl seine Wirtschaft - gerade durch das Geschäft mit dem Terror - boomt wie nie zuvor. Doch wird auch das Geschäft mit den Atomwaffen die steigende Armut im 150 Millionen-Volk von Pakistan nicht aufheben. Seit dem September 2001 verzeichnet der Index an der Börse von Karatschi einen Zuwachs von mehr als 400 v.H.! Präsident George Bush kam Islamabad zu Hilfe, indem Washington zehn Milliarden Euro umschuldete. Die EU versprach eine Hilfe von 2,5 Milliarden Euro. Das BIP wuchs im letzten Jahr um 8,4 Prozent. Die Wirtschaft boomt, doch gleichzeitig wird der Graben zwischen Reich und Arm immer größer, wie die Asiatische Entwicklungsbank warnt. 6) Das alles sind aber keine Gründe, nicht an das Elend der Menschen in Pakistan zu denken ? Wohl aber daran, wer dafür verantwortlich ist und für welche Ausgaben die Spenden-Gelder verwendet werden. Und - wie ein Globaler Unfug in Millionenhöhe und mit Hilfsgeldern für die Zukunft verhindert wird. Jetzt wäre der Zeitpunkt gegeben, jede Nation mit tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zugungsten dem Wohlergehen seiner Bevölkerung zu einem Verzicht auf jede atomare Rüstung zu drängen. Ich wage es - jede Hilfeleistung ohne diese Bemühungen - als Heuchelei gegen die Menschlichkeit anzuprangern. Kofi Annan müßte bedenken, daß sich die Hilfsbereitschaft schnell verbraucht, wenn sie bei der Prüfung ihrer Geberfreude stets in eine vorsätzlich verursachte Erpresserfalle gelockt wird. 7. November 2005 © Heinz Kobald ___________________________________________ 1 ) Musharraf klagte nun den Westen an, in seiner Hilfsbereitschaft mit zweierlei Maß zu messen. Nach dem Erdbeben, so Musharraf in einem BBC-Interview, seien bei weitem nicht so viele Hilfsgelder geflossen wie nach dem Wirbelsturm "Katrina" oder dem Tsunami. ( ... ) Rund 74.000 Menschen sind durch das Erdbeben und seine Folgen ums Leben gekommen.« Quelle: Die Welt, Artikel am Sa, 5. November 2005 2 ) Appell Annans bei internationaler Geberkonferenz - UN-Staaten erhöhen Finanzhilfe für Erdbebenopfer auf zusätzlich 580 Millionen Dollar » Die Finanzhilfen für die Erdbebenopfer in Pakistan werden erhöht: Auf einer internationalen Geberkonferenz in Genf sagten die Teilnehmer am Mittwoch nach Angaben der Vereinten Nationen weitere 580 Millionen Dollar zu. UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte die Staatengemeinschaft zuvor in einem eindringlichen Appell aufgerufen, ihre Hilfe zu verstärken. Den Betroffenen in der Region müsse geholfen werden, bevor es zu einer ¸¸zweiten Sterbewelle" durch eisige Kälte und Krankheiten, Mangel an Trinkwasser, Nahrung und Unterkünften komme. Mehr als drei Millionen Männer, Frauen und Kinder im Erdbebengebiet hätten zu Beginn des Winters in der Region kein festes Dach über dem Kopf, ¸¸zu viele" müssten noch immer im Freien schlafen. Die UN hatten zuvor ihren Hilfsbedarf von bisher 312 Millionen Dollar auf 550 Millionen Dollar heraufgesetzt. Die EU-Kommission will nun etwa 117 Millionen Dollar geben, die USA sagten 50 Millionen Dollar zu. Auch die Weltbank, die 470 Millionen Dollar Erdbebenhilfe genehmigt hat, rief zu mehr internationaler Unterstützung für die Überlebenden des Bebens auf.« (dpa/AFP/epd) Quelle: Süddeutsche Zeitung, Nr. 248, 27. Oktober 2005, Seite 8 3 ) Die Vereinten Nationen hatten bereits vor vier Jahren die Möglichkeit einer Katastrophe in einer Studie angekündigt. Die Katastrophe war keine Überraschung. Die Vereinten Nationen hatten sie bereits vor vier Jahren angekündigt. In einer Studie sagten sie der nun betroffenen Region im Falle eines Starkbebens Zehntausende Tote voraus. Die UN-Forscher hatten diagnostiziert, dass kaum ein Gebäude in der Region starken Erschütterungen standhalten kann. Sie starben, weil ihre Häuser die Zugspannungen, die Erdbeben hervorrufen, nicht aufnehmen konnten. Auch das hatte die UN-Studie gezeigt: Das Leben eines Schulkindes in Islamabad ist bei einem Starkbeben 400-mal so gefährdet wie das eines Schülers in einer ebenso erdbebenbedrohten japanischen Großstadt. Tatsächlich wurden am Samstag Hunderte Schulkinder von den Trümmern ihrer Schulen getötet. Die UN-Studie warnte zudem, dass in einer indischen oder pakistanischen Großstadt bei einem Beben siebenmal so viele Menschen sterben könnten wie etwa in Tokio, in dessen Großraum viel mehr Einwohner leben. So befremdlich diese Vergleiche zunächst wirken, weisen sie doch direkt auf die Prämisse der Erdbebenvorsorge: Nicht das Beben tötet Menschen, sondern zusammenstürzende Bauten. Dabei sind keine großen Investitionen nötig, um Häuser sicherer zu machen. Schon verstärkte Streben, die Wände mit der Decke und dem Boden verbinden, stabilisieren ein Gebäude. Entsprechende Anleitungen stehen auch den pakistanischen und indischen Behörden seit langem zur Verfügung. Quelle: Die berechnete Katastrophe, von Axel Bojanowski, Süddeutsche Zeitung, Nr. 233, 10. Oktober 2005, Seite 2 4 ) Im Mai 1998 begann Pakistan mit seinen ersten Atomwaffenversuchen. Seit mehr als sechs Jahren gilt Pakistan als Atommacht. Islamabad hat im Oktober 2004 erfolgreich eine atomwaffenfähige Mittelstreckenrakete getestet. Für den Einsatz stehen 24 Atomsprengköpfe bereit, von denen jeder eine 10-fache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe in sich trägt. Die neue Ghauri-V-Rakete hat einen Flugradius von 1.500 Kilometern. Quellen: Die Welt, 12. Oktober 2004 und Globaldefence.net 5a ) »Die Finanzexperten sind dabei, andere Ausgaben zu kürzen. Der Kauf von F-16 Kampfjets aus den USA aber ist verschoben, nicht gestrichen.« Quelle: Süddeutsche Zeitung, Nr. 252, 02. November 2005, Seite 23 5b ) »Pakistans Präsident Pervez Musharraf will den geplanten Kauf von US-Kampfjets auf unbestimmte Zeit verschieben. Sein Land müsse sich auf die Rettungs- und Wiederaufbauarbeiten nach dem verheerenden Erdbeben vom 8. Oktober konzentrieren, so der General bei einem Besuch des amerikanischen Feldlazaretts im zerstörten Muzafarrabad. Pakistan hatte seit über zehn Jahren mit den USA um den Verkauf der F-16-Jets verhandelt. Angeblich, so Medienberichte, ging es um 25 Flugzeuge zu je 25 Millionen Dollar. Quelle: Die Welt, Artikel am Sa, 5. November 2005 6 ) Pakistans Wirtschaft erlebt einen spektakulären Aufschwung - Der Boom, der mit dem Terror kam Der 11. September 2001 bescherte - Ironie des Schicksal - der abgewirtschafteten Nation einen spektakulären Wirtschaftsaufschwung. Im Krieg gegen den Terror wurde Pakistan militärisches Aufmarschgebiet. Präsident George Bush kam der Regierung in Islamabad zu Hilfe, indem Washington zehn Milliarden Euro umschuldete; 2,5 Milliarden Euro Hilfe sagte die EU zu. Der Index der Börse von Karatschi legte seit September 2001 um mehr als 400 Prozent zu. Das BIP wuchs im letzten Jahr um 8,4 Prozent. Die Wirtschaft boomt. Quelle: Manuela Kessler, Süddeutsche Zeitung, Nr. 252, 02. November 2005, Seite 23 |
________________________ Kindernothilfe Düsseldorfer Landstraße 180 47249 Duisburg Telefon: 0203.7789-0 Fax: 02037789118 Kindernothilfe ________________________ Deutsche Welthungerhilfe e.V. Friedrich Ebert Str. 1 D-53173 Bonn Tel.: +49 (0) 228-2288-0 Fax: +49 02282288333 Deutsche Welthungerhilfe e.V. ________________________ Diakonisches Werk der EKD e.V. Stafflenbergstraße 76 70184 Stuttgart Telefon: 0711 2159-0 Telefax: 07112159110 Diakonisches Werk der EKD e.V. ________________________ ora international Deutschland e.V. Abteilung Öffentlichkeitsarbeit Am Ziegelgrund 31 D 34497 Korbach Telefon 05631/9505-0 Telefax 05631/9505-50 ________________________ Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V. Nibelungenstraße 124 64625 Bensheim Telefonzentrale: 06251 131-0 Spendertelefon: 06251 131-131 Fax: 0625113122 Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V. Paul-Neumann-Str. 55 14482 Potsdam Telefon: 0331 7406646 Fax: 03317406648 Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V. ________________________ Internationales Katholisches Missionswerk missio e.V. Ansprechpartner/in: Frau Keilhauer Goethestr. 43 52064 Aachen Telefon:+49 - (0)241 - 75 07 - 531 Fax: +49 - 024175 07237 Internationales Katholisches Missionswerk missio e.V. ________________________ Liste mit Konto-Nummern: Liste mit Konto-Nummern: * * * * * * * * * * * * |