»Es ist ein Laborversuch für die islamistische Organisation, die seit der Parlamentswahl im Januar die Regierungsverantwortung für das gesamte Westjordanland und den Gaza-Streifen trägt und die den jüdischen Nachbarstaat am liebsten "von der Landkarte radieren" möchte.« ( 1 )
So geschickt baut Herr Schmitz stets mitten in den sachlichen Bericht seine "politische Überzeugung" ein - seine "Botschaften an das Unterbewußtsein" seiner Leser.
Da werden die - unrichtig zitierten - Worte des Präsidenten in Teheran der Hamas untergeschoben.
Ein neuer Beweis für den Versuch einer Neuro-Linguistischen-Programmierung. Zu meiner Genugtuung ist dieser Begriff unangreifbar. Sonst hätte ich sehr an mir halten müssen, - um für das Verdeutlichen einen Vergleich zu finden - , den auch ich dann nur aus der schon zu oft und ungeschickt geöffneten Braunen Büchse der Nationalsozialistischen Pandora hervor gezerrt hätte.
Herr Thorsten Schmitz vergißt hier zum wiederholten male - nicht nur - die Ausgewogenheit, sondern sogar die richtige Zuordnung der gesagten Worte. Er verläßt sich dabei sehr gerne auf das Vergessen der Leser.
Hat nicht Olmert vor nicht allzu langer Zeit eingestanden, er werde den Traum von einem Groß-Israel begraben?
Olmert sagte "Der Traum von einem Groß-Israel ist zu Ende." 2 )
Welcher Sinn steckt in diesen Worten?
Kein anderes Ziel als das Biblische Judäa von der Küste des Mittelmeeres bis an den Jordan wieder zu errichten.
Und was hätte das für die Bevölkerung bedeutet, die sich in den 2000 Jahren seit der Vertreibung der Juden durch die Römer angesiedelt hat?
Jedenfalls hat schon Sir Arthur James Balfour in seinem Brief vom 2. November 1917 an Lord Rothschild darauf hingewiesen, » ... wobei klar verstanden werde, dass nichts getan werden soll, was die bürgerlichen und religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina oder die Rechte und die politische Stellung der Juden in irgendeinem anderen Lande beeinträchtigen könnte.
Und was ist in Wirklichkeit geschehen?
Wer kam also wieder in das Gelobte Land und wollte wen von seinem Land vertreiben?
Doch das ist durch eine Staatsgründung im Jahre 1948 längst Geschichte.
Von wirklich schwerwiegender Bedeutung ist die Zeit nach 1967, die Zeit der Besatzung und Besiedlung durch Israel.
Mit welcher Berechtigung verlangen die "Gerechten" der Welt von der Gedemütigten Palästinesischen Gesellschaft sie soll moralischer sein als diejenige in Israel?
Das Volk der Palästinenser hat die Juden nicht verfolgt und vernichtet. Trotzdem wird es von Israel aus seinem Land vertrieben.
So wird die Deutsche Presse zum Handlanger einer Landeroberung, bemüht sich um eine Rechtfertigung, obwohl diese Besiedlung durch das Völkerrecht eindeutig verboten ist.
Die Deutsche Presse weigert sich standhaft, von der IV. Genfer Konvention von 1949 Kenntnis zu nehmen. Auch dann noch, wenn deren Gültigkeit für die Besetzten Palästinensischen Gebiete von der Bundesregierung bestätigt wird.
Die damit auch gleichzeitig die Jüdischen Siedlungen auf dem Land der Palästinenser verurteilt.
Das tat sie jedoch - zu meinem Bedauern - nur in einem Brief an mich - nicht in ihrem Öffentlichen Eintreten - allein - für das Existenzrecht des Staates Israel.
Wo bleibt aber der Einsatz für das Recht der Palästinenser, auf ihrem Land zu leben, für deren Existenzrecht auf ihrem Land?
Wer oder was veranlasst die Bundesregierung zu dieser Einseitigen Stellungnahme?
Das Grundgesetz jedenfalls verbietet sie ihr sogar. Damit nicht nur ihr, sondern auch der Deutschen Presse.
Doch wo das Völkerrecht nicht eingehalten wird, hat das Grundgesetz schon lange keine Bedeutung mehr.
Es ist - auch eine Wahrheit - , daß die Hamas seit 1987 in ihrer Charta das Ziel niedergeschrieben hat, Israel zerstören zu wollen.
Das ist jedoch nur eine Antwort auf die vorausgegangenen 20 Jahre einer demütigenden Besatzung und der Vertreibung der Palästinenser von ihrem Land - der Zerstörung ihres Lebensraumes, die bis heute geschieht.
Die Hamas jedoch ist die Terrororganisation.
Im Bayerischen Rundfunk wurde in der Sendereihe Radio-Wissen am 3. Mai 2006 ein Beitrag über das Unwesen des Krieges in der Geschichte der Menschheit gesendet.
Ein Satz von David Lange, ehemaliger Premier von Neuseeland und Alternativer Nobelpreisträger gibt einen Anstoß zum Nachdenken:
»Aber das Böse ist das, was diese Menschen dazu bringt, sich den Sprengstoff an die Hüfte zu binden und den Zünder auszulösen. Aber wir sehen die eigentliche Krankheit nicht.« 3 )
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1 ) Quelle: Süddeutsche Zeitung, Nr.109, Freitag, den 12. Mai 2006, Seite 3
Die Hamas und der Laborversuch in der Stadt Kalkilia:
"Viel versprochen haben sie, aber nichts gehalten", Menetekel an der Mauer
Hinter Israels Sperrwall üben die palästinensischen Islamisten schon seit einem Jahr den Umgang mit der Macht - viele Bürger sind längst ernüchtert, von Thorsten Schmitz
2 ) Quelle: Bayern 1, Nachrichten, 29. März 2006, 22:00 Uhr:
Olmert ist Wahlsieger in Israel
3 ) Bayern2Radio, radioWissen-Programm, Mittwoch, 03. Mai 2006,
WHAT A WONDERFUL WORLD… ODER: IST FRIEDEN EINE ILLUSION
09:00 Krieg – Die dunkle Seite in der Geschichte der Menschheit
09:20 Frieden – Alte und neue Methoden für einen gelebten Pazifismus
David Lange, ehemalige Premier von Neuseeland, Alternativer Nobelpreisträger:
»Aber das Böse ist das, was diese Menschen dazu bringt, sich den Sprengstoff an die Hüfte zu binden und den Zünder auszulösen. Aber wir sehen die eigentliche Krankheit nicht.«
14 Iyyar 5766 * 12. Mai 2006 © Heinz Kobald