»Für MBR-Mitarbeiterin Catharina Schmalstieg ist diese rechte Popkultur, die auch mit Bekleidungsmarken wie Lonsdale arbeitet oder dem mittlerweile verbotenen Label “Thor Steinar“, auch deshalb so gefährlich, weil sie viele Jugendliche anziehe, “die einfach nur cool sein wollen“.«
»Thomas zum Beispiel wurde von Neonazis in seinem “Kiez“ krankenhausreif geschlagen und wird seitdem von der Opferberatung “Reach out“ betreut.
Der heute 17-Jährige sagt, er werde wohl nie mehr vergessen, wie ihn ungefähr zwanzig Mann am helllichten Tag fast eine Stunde lang einkesselten.
Zunächst pöbelten sie ihn als “blödes Punkerschwein“ an, schubsten ihn hin und her, traktierten ihn mit Springerstiefeln und schlugen ihm schließlich so ins Gesicht, dass er operiert werden musste.
Was Thomas ebenfalls nicht vergessen wird:
Dass das alles inmitten vieler Passanten geschehen konnte, ohne dass jemand ihm geholfen hätte.«
»Auch die Aura des Verbotenen und die Welt der Geheimcodes seien attraktiv.
Welcher Normalbürger weiß schon, dass sich Neonazis mit den Ziffern “8 8“ auf dem T-Shirt symbolisch “Heil Hitler“ zurufen, weil der Buchstabe "H" der achte im Alphabet ist?
“Widerstand lässt sich nicht verbieten“ - das klingt für viele Jugendliche plausibel.«
»Deshalb tragen sie solche Sätze bereitwillig auf Transparenten vor sich her, etwa bei der Demonstration für ein “nationales Jugendzentrum“ kürzlich in Treptow-Köpenick.
Ihr Führer ist Rene Bethage, abgefallener NPD-Funktionär und mit seiner “Berliner Alternative Süd-Ost“ besonders aktiv im Jugendbereich. Bei der Demonstration wettert er gegen ein “krankes, unsoziales System“. Er brüllt gegen alles an, was er in Familie, Schule und Gesellschaft für “kaputt“ hält und setzt dagegen die “große Gemeinschaft, in der einer zum anderen hält“. Die “Jungschar“ grölt Zustimmung und freut sich auf die Musikpausen mit Rechts-Rock. «
Quelle: Süddeutsche Zeitung, Nr.30, 7. Februar 2005, Seite 9, Von Agnes Steinbauer, Wie Neonazis versuchen, Jugendlichen ihre Popkultur zu vermitteln und die Kameradschaften zu verjüngen
Das mit dem Widerstand ist richtig, das ist sogar ein Grundrecht in unserer Deutschen Verfassung !
Während die einen es gefährlich missbrauchen, bleiben die, die es angeht, davon unberührt.
Das Spiel 77 mit den Zusatz-Zahlen 20 und 4 geht so:
Eben nicht bis zum 8. Buchstaben im Alphabet durchzählen.
Wenn ich im Alphabet beim 7. Buchstaben anhalte, dann ist es das G !
Und zweimal G ist die Abkürzung für unser Grundgesetz GG.
Hinter den Zusatz-Zahlen verbirgt sich:
Artikel 20 Absatz 4 GG
» Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen,
haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand,
wenn andere Abhilfe nicht möglich ist. «
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“Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus“ (MBR) in Berlin
9. Februar 2005 © Heinz Kobald
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Diese e-mail hat mich gefreut:
Thema: Re: Neonazis versuchen, Jugendlichen ihre Popkultur zu vermitteln
Datum: 17.02.2005 13:34:13 (MEZ) Mitteleuropäische Zeit
Von: mut@amadeu-antonio-stiftung.de
An: KobaldHeinz@aol.com
Hallo Herr Kobald,
stimmt, warum sollten nur die Rechtsextremen Zahlencodes haben ;-)
Freundliche Grüße,
Simone Rafael
Simone Rafael
Redaktion
Mut gegen Rechte Gewalt
mut@amadeu-antonio-stiftung.de
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