Der Jude Jesus kann nicht zurück geholt werden.
Jesus wurde als Jude geboren.
Jesus hat nicht als Jude gelebt.
»Religionsgeschichte - Der Jude Jesus
Neues Testament in jüdischer Perspektive«
Walter Homolka beschreibt in seinem neuen Buch die Heimholung Jesu –
und kritisiert Joseph Ratzinger scharf.
DLF, 30. Mai 2021, Marie Wildermann«
Was verfolgt das Judentum mit seiner Perspektive auf das Neue Testament?
Ein jüdischer Versuch, Jesus aus dem Christentum heraus zu lösen?
Jesus in das Judentum zurück holen zu wollen! Zu welchem Zweck?
Sie glauben doch nicht an ihn, er hat in ihrem Glauben keine Bedeutung.
Sie wollen Christus, aber nicht um Christi willen. Nur aus dem Grund, weil er als Jude geboren worden ist.
Welch eigensinniger Besitzanspruch. Ohne sinnigen Inhalt. Nur ein Anspruch ohne Glauben.
»Als Jesus an Pessach den Kreuzestod stirbt, sehen sich diejenigen,
die Jesus nicht als Messias betrachtetet haben, bestätigt:
So ein schändlicher Foltertod am Kreuz, wie ihn Römer
vor allem für Aufständische und Sklaven vorsahen
– das konnte unmöglich der Messias gewesen sein.
Die Jesus-Anhänger sahen gerade durch den Kreuzestod
die Prophezeiungen der Bibel erfüllt.«
Hätte Christus für die Juden die Stellung von Gottes Sohn, dann wären Juden keine Juden mehr. Es gäbe kein Judentum. Sie wären dann alle Christen. Sie hätten die Zeit des Judentums als die Zeit vor Christus verstanden.
Ob Jesus der Neuen Lehre des Zionismus zugestimmt hätte, muß unbeantwortet bleiben.
Mit Gewißheit ist zu sagen, für Jesus und seine Lehre war der Besitz eines bestimmten Landes ohne Bedeutung. Der Zionismus hebt dagegen entschieden den Besitz an einem Land auf eine hohe Stufe der Bedeutung. Wogegen Aussagen zu der Lehre von Jesus aus dem Zionismus nicht hervor treten.
Das war nicht der Augenblick einer Initialzündung für das Volk der Juden.
Im Augenblick der Gesetzesübergabe hatte sich das Volk der Juden von Gott abgewendet.
Nur weil es an der Rückkehr des Moses vom Berg zweifelte hatte sich das Volk einen Neuen Gott mit einem Goldenen Kalb geschaffen. Das Volk war sich der Bedeutung des Geschehens nicht bewußt. Die Erinnerung an dieses Verhalten des Volkes sollte eher Bescheidenheit lehren. Das Gegenteil ist geschehen. Heute wollen sie Jesus als Juden zurück holen. Ein irreales Verlangen.
Exodus 32. 19 - 20, Die Zerstörung der Tafel und des Kalbes
»Moses näherte sich dem Lager und sah das Kalb und die Tänze.
Da entbrannte der Zorn des Moses. Er schleuderte die Tafeln aus seiner Hand
und zertrümmerte sie am Fuß des Berges.
Dann nahm er das Kalb, das sie verfertigt hatten, verbrannte es im Feuer,
zermalmte es zu feinem Staub, schüttete den Staub in das Wasser
und gab es den Israeliten zu trinken.«
Exodus 33. 5 - Die Drohung gegen das halsstarrige Volk
»Der Herr sprach zu Moses: Sage den Israeliten: Ihr seid ein halsstarriges Volk!
Zöge ich nur einen Augenblick mit dir, so würde ich dich vertilgen.
Lege deinen Schmuck ab, dann werde ich sehen, was ich mit dir tue.«
Die Worte, die Gott zu seinem Volk spricht, beachten die Juden nicht.
Die angekündigte Drohung, sie werden aus dem Land vertrieben, wenn sie die Gebote nicht befolgen.
Vergessen sind auch die Verfluchungen, die nicht aufgehoben sind.
Deuteronomium 27.
»17 Verflucht ist, wer die Grenze seines Nachbarn verschiebt.
19 Verflucht ist, wer das Recht des Fremdlings beugt.
26 Verflucht ist, wer den Worten dieses Gesetzes nicht durch ihre Erfüllung Geltung verschafft.«
Vergessen auch die Strafandrohung bei Ungehorsam gegen Gottes Gebote.
Deuteronomium 4. 25 - 27
»25 Wenn ihr dann Kinder und Kindeskinder bekommen habt und im Land eingewöhnt seid,
dann aber in frevelhafter Weise ( ... ) übel handelt in den Augen des Herrn, eures Gottes,
sodaß ihr ihn reizt,
26 so rufe ich gegen euch heute Himmel und Erde als Zeugen an,
ihr werdet gar bald aus dem Landes vertilgt werden,
in das ihr über den Jordan zieht, um es zu besitzen.
Ihr werdet dort nicht lange bleiben, sondern gänzlich ausgerottet werden.
27 Der Herr wird euch unter die Völker zerstreuen; nur eine geringe Zahl von euch
wird als Rest übrig bleiben unter den Völkern, denen euch der Herr preisgeben wird.«
Das aber lesen sie nicht in der Schrift, obwohl auch das geschrieben steht.
Sie befolgen Regeln, erfassen aber nicht den Geist.
Das Einhalten von Regeln ist noch kein Glauben.
»Jüdische Herkunft unterschlagen und ausgelöscht
2000 Jahre lang hat das Christentum
die jüdische Herkunft Jesu unterschlagen, ausgeblendet, ausgelöscht.«
Sie selbst leugnen Jesus als Messias. Sie haben ihn aus ihrer Religion ausgeschlossen.
Doch jetzt erheben sie den Vorwurf gegen das Christentum, es hätte Christus als Jude unterschlagen, ausgeblendet, ja sogar ausgeschlöscht.
Römer 14. 13
»Daher wollen wir uns nicht mehr gegenseitig richten.
Achtet darauf, dem Bruder keinen Anstoß zu geben und ihn nicht zu Fall zu bringen.«
Wer hat Jesus keinen Platz im Jüdischen Glauben gegeben?
Das waren nicht die Christen, das waren die Juden selbst.
Sie haben seine Lehre verleugnet und tun das heute noch.
Aber sie wollen Jesus zurück haben. Wozu? Nur, um ihn als Juden zu vereinnahmen.
Jesus ist mehr als ein Jude. Er war Jude nach seiner Geburt aber nicht nach seinem Leben.
Römer 14. 17, 19, 20
»Das Reich Gottes ist nicht Essen und trinken,
es ist Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist.
Strebt nach dem, was zum Frieden und zum Aufbau des Gemeinsamen beiträgt.
Alle Dinge sind rein.«
Jesus hat das Jude-Sein hinterfragt.
Um Jesus als Juden zurück holen zu wollen, müßte es Jesus als Juden mit einem Jüdischen Leben wirklich gegeben haben.
Römer 2. 17 - 24
»17 Du nennst dich Jude und verläßt dich auf das Gesetz, du rühmst dich deines Gottes
18 du kennst seinen Willen, und du willst, aus dem Gesetz belehrt,
beurteilen, worauf es ankommt
21 Du belehrst andere Menschen, dich selbst aber belehrst du nicht.
Du predigst: Du sollst nicht stehlen, und stiehlst
22 Du sagst: Du sollst die Ehe nicht brechen, und brichst die Ehe.
23 Du rühmst dich des Gesetzes, entehrst aber Gott durch das Übertreten des Gesetzes.
24 Denn in der Schrift steht: Euretwegen wird unter den Heiden der Name Gottes gelästert.«
Jesus auf seine Herkunft als Jude beschränken zu wollen, ist eine Mißachtung seiner Person, seiner Lehre und seines Wirkens und damit seiner Stellung als Gottes Sohn.
Wer ihn so verstümmelt zurück holen will, erhält nicht den Jesus, der er ist.
Den Juden Jesus erhält er auf keinen Fall zurück.
Jesus hat nicht als Jude einen Platz in der Geschichte.
Diese Reduzierung ist ein Frevel und zeigt das Unverständnis im Judentums für seine Person und seine Lehre. Sein Leben tritt aus dem Leben eines Juden heraus.
Für was wollen die Juden Jesus zurück haben. Sie wollen ihn nur als Juden für sich beanspruchen?
Das ist gleichzusetzen mit dem Raub am Land des Volkes der Palästinenser.
Auf dieses Land haben die Juden keinen Rechtsanspruch. Trotzdem nehmen sie das Land.
Mit der unwahren Behauptung, Gott hätte sie nach 2000 Jahren wieder in dieses Land ihrer Väter zurück geführt. Ihre Väter hatten noch eine Beziehung zu Gott. Der Zionismus heute hat nur ein Ziel, das Land zu besitzen. Er hat keinen Glauben an Gott.
Römer 2. 28 - 29
»28 Jude ist nicht, wer es nach außen hin ist,
und Beschneidung ist nicht, was sichtbar am Fleische geschieht
29 Jude ist, wer es im Verborgenen ist, und Beschneidung ist,
was am Herzen durch den Geist, nicht durch den Buchstaben geschieht.
Der Ruhm eines solchen Juden kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.«
Jesus hat nicht als Jude gelebt.
Er hat das Leben eines Juden verlassen.
Zu welchem Zweck wollen Juden "ihren" Jesus wieder "zurück" haben?
Jesus hat sich an die Regeln des Jüdischen Lebens nicht gehalten.
Jesus hat eine "Neue Lehre" zu den Menschen gebracht - nicht nur für die Juden - für alle Menschen.
Es gibt nicht den Jesus für die Juden, den sie sich als Juden zurück holen könnten.
Vermessen ist der Vorwurf, die Christen hätten Jesus als Juden verleugnet.
Dieser Vorwurf ist unbegründet, es zeigt nur das Unverstehen für die Person Jesus, sein Leben und seine Lehre. Jesus auf seine jüdische Herkunft beschränken zu wollen, bedeutet im Gegensatz zum Vorwurf seiner Verleugnung - ihm die Anerkennung seiner Lehre und seines Wirkens über das Judentum hinaus zu verweigern.
Ihn als "Juden" zurück haben zu wollen, legt die Axt an die Wurzel des Christentums.
Entspringt das aus den vielen Bemühungen aus dem Judentum, die Christen an die "Wurzeln" zurück führen zu wollen? Auch das ist ein Irrweg. Ein Baum wächst in seine Krone hinauf und nicht in seine Wurzel zurück.
Für die Christenheit hat Jesus als Jude keine Bedeutung.
Dagegen ist der Christenheit die Herkunft als Jude voll bewußt.
Dieses Bewußtsein gehört zu dem Verstehen des Weges von Gott zur Hinführung auf das Kommen von Jesus. Gott, sein Vater hat die Menschen auf das Kommen seines Sohnes vorbereitet. Den Anfang zu diesem Weg nahm die Begegnung von Gott mit Abraham. Für Christen gab es nie einen Grund, die Herkunft von Jesus als Jude zu verleugnen.
Jesus wird in der Christenheit als der erste Christ verstanden.
Dadurch tritt die Herkunft Jesu als Jude zurück.
Das bedeutet keine Verleugung seiner jüdischen Herkunft.
Jesus selbst könnte zu den Juden nicht als Jude zurück kommen.
Jesus hat das Judentum nicht erneuert. Er hat nicht den Jüdischen Glauben verkündet.
Johannes 8. 13 - 15
»Die Pharisäer sagten zu Jesus.
Du legst über dich selbst Zeugnis ab. Dein Zeugnis ist nicht gültig.
Jesus erwiderte ihnen.
Wenn ich selbst über mich Zeugnis ablege, ist mein Zeugnis gültig.
Ich weiß woher ich komme und wohin ich gehe.
Ihr aber wißt nicht, woher ich komme und wohin ich gehe.
Ihr urteilt wie Menschen urteilen. Ich urteile über keinen.«
Der Wunsch, Jesus als "Juden" wieder haben zu wollen, ist so unverständlich.
Was sollte Jesus als "Jude" für den jüdischen Glauben tun?
Das Judentum kann Jesus - obwohl er Jude war - keinen Platz im Jüdischen Glauben einräumen.
Matthäus 19. 3 - 6
»Die Pharisäer wollten von Jesus wissen,
ob ein Jude seine Frau aus einem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen darf.
Jesus antwortete ihnen. Habt ihr nicht gelesen,
der Schöpfer hat die Menschen am Anfang als Mann und Frau erschaffen.
Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden
und die zwei werden ein Fleisch sein.
Doch die Pharisäer fragten weiter. Wozu hat Moses vorgeschrieben,
der Frau bei der Trennung eine Scheidungsurkunde geben zu müssen.
Jesus gab ihnen die Antwort. Nur weil ihr so hartherzig seid,
hat Moses euch erlaubt, euere Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so.«
Jesus bestätigt hier nicht die Tradition im Judentum.
Gegen das Wieder-Haben-Wollen steht der Anspruch auf den Besitz eines Landes, an dem der Zionismus festhält. Jesus "wieder" haben zu wollen fordert aber die Befolgung der Gebote Gottes.
Fronleichnam 2021 © Heinz Kobald