Der unerträgliche Standpunkt

Heinz Kobald

  
 
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Ein jüdischer Staat besteht nicht ohne Verbindung zum Judentum in der Welt
Das Judentum trägt eine Mitverantwortung für Israel
Die Verantwortung des Judentums für einen Jüdischen Staat

Ein Mann brachte die auf der Welt verstreuten Juden nach Israel
Ein Mann zerstört den Jüdischen Staat und schändet das Judentum


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Die Verwandlung von Gantz vom Auftrag zur Regierungsbildung zum Präsidenten der Knesset durch Netanjahus Willen
ist ein erschreckend erniedrigender Vorgang.

Zitat:
"Gantz hatte von Abgeordneten mehr Empfehlungen als Netanjahu zur Regierungsbildung erhalten,
weshalb Rivlin ihm den Auftrag dazu gab."
( 2 )

Gantz hat bei der Erfüllung des Auftrags von Rivlin ohne Gewissen gehandelt.

Zitat:
"Gantz ließ sich mit den Stimmen von Netanjahus Koalitionspartnern
zum Knesset-Präsidenten wählen," sein eigenes Bündnis zerbrach.
( 2 )

Netanjahus Handlungen dagegen sind für einen Jüdischen Staat zerstörerischer.

Zitat:
"Benny Gantz hätte es wissen können.
Frühere Mitstreiter von Benjamin Netanjahu wie Ehud Barak
und Avigdor Lieberman haben ihn gewarnt:
Israels Premierminister hält nicht, was er verspricht."
( 1 )

Zitat:
"Tricksen gehört zu seinem politischen Geschäft,
er hält sich damit seit 13 Jahren an der Macht."
( 1 )

Bei dieser Verwandlung von Gantz unter den Händen von Netanjahu
ist eine überraschende Veränderung in seinem politischen Denken geschehen.
Als hätte ihn der Zauberstab eines Hexenmeisters berührt.

Zitat:
"Gantz hat seine Glaubwürdigkeit verspielt.
Nie werde er mit einem Angeklagten in einer Regierung sitzen.
Netanjahu ist wegen Betrugs, Bestechlichkeit und Untreue angeklagt."
( 1 )

Drei Wahlgänge hindurch hat Gantz diesen Leitsatz für sein politisches Handeln vor sich her getragen.
Eine beinahe unbedeutende, daher umso zerstörerischer wirkende, "Kursänderung" wagt Präsident Reuven Rivlin.

Zitat:
"Rivlin hatte verkündet, bei einem Scheitern von Gantz werde er
das Mandat nicht Netanjahu überantworten,
sondern die Aufgabe dem israelischen Parlament, der Knesset, übertragen."
( 2 )

Zitat:
"Wenn die Knesset zum Zug kommt, haben 120 Abgeordnete
drei Wochen Zeit, sich mit einer Mehrheit von 61 Stimmen
auf jemanden aus ihren Reihen als Ministerpräsidenten zu verständigen
- das könnte Gantz oder Netanjahu sein - "
( 2 )

Was ganz offensichtlich auch keinen Ausweg aus diesem Irrgarten eröffnet.

Da muß der Knesset anderes einfallen als die erneute Rückkehr zum Ursprung aller Übel.
Erschreckend ist dabei die Blindheit von Präsident Rivlin, wohin der Weg führen kann, den er damit vorgibt.
Aus seiner Verantwortung für das zerstörerische Geschehen wird er dadurch nicht entlassen.
Das unheilvolle Triumphirat für den Jüdischen Staat "Netanjahu - Gantz - Rivlin" scheint nicht abzulösen zu sein.
Ganz gewiß nicht mit der nächsten Wahl.

Über die sichtbaren Marksteine muß jeder Abgeordnete mit offenen Augen stolpern.

Zitat:
"Bis zuletzt umstritten war die Forderung des Likud
nach einem Vetorecht bei der Besetzung von Richtern.

Netanjahu wollte eine Garantie,
das Oberste Gericht darf ihm das Amt des Regierungschefs
wegen seiner Korruptionsanklage nicht verweigern.
Netanjahu ist wegen Untreue, Betrug und Bestechlichkeit angeklagt."
( 2 )

Das sind unübersehbare Hinweise auf einem Weg, der den Rechtsstaat zerstört
und eine außerdemokratische Gesinnung zur Handlungsrichtlinie erhebt.
Wenn sich die unabhängigen Staatsgewalten in ihrem Handeln gegenseitig behindern,
können sie ihren Auftrag nach der Verfassung nicht erfüllen.
Dadurch droht der Zusammenbruch der bewußten Gewaltenteilung und führt in ein Chaos,
in dem jeder für sich allein alle Macht beansprucht.

Zitat:
"Die früheren Verbündeten im blau-weißen Bündnis,
Jair Lapid und Mosche Jaalon, warnten Gantz davor,
Netanjahu zu einer Immunität zu verhelfen."
( 2 )

Wenn sich Israel als Jüdischen Staat versteht, darf das Judentum in der gesamten Welt nicht zulassen,
wenn durch diesen Staat Israel das Judentum und seine Werte verraten werden.
Dem Judentum in der gesamten Welt wird ein Schaden zugefügt,
weil Israel durch sein Auftreten mit dem Judentum gleichgestellt wird.
Der Jüdische Staat Israel entwickelt sich zur Schande für das Judentum.

Die Knesset muß es für sich selbst entscheiden,
für das Amt des Ministerpräsidenten ist jeder ausgeschlossen, der vor Gericht unter Anklage steht.
Ein Rechtsstaat darf das Vertrauen seiner Bürger und seine eigene Glaubwürdigkeit durch einen gewissenlosen Machtpolitiker an seiner Spitze, der betrügt, bestechlich ist und die Veruntreuung in seinem persönlichen Handeln offenbart, nicht die politischen Entscheidungen seiner Regierungsarbeit bestimmen lassen.
Damit stellt sich Israel, als der Staat, der sich bisher stolz die einzige Demokratie im Mittleren Osten benannte, auf eine Stufe mit Menschen verachtenden Diktaturen und gegen jedes Recht verstoßende Unrechtstaaten.
Alles das, was Israel tut oder nicht tut, wird mit dem Judentum unmittelbar in Zusammenhang betrachtet.

Zitat:
"Kommt es erneut zu einer Wahl, zieht die Opposition zerstritten und geschwächt in den Wahlkampf.
Laut einer Umfrage könnte der Likud deutlich von 36 auf 40 Sitze zulegen,
die bisherige Koalition unter Netanjahus Führung käme auf eine Mehrheit von 71 der 120 Mandate in der Knesset."
( 2 )

Die Zerstörung Israels als Rechtsstaat, als Demokratie und als Jüdischer Staat nimmt seinen unheilvollen Verlauf.

Ein Mann brachte die in der Welt verstreuten Juden nach Israel.
Ein Mann zerstört den Jüdischen Staat und schändet das Judentum in der gesamten Welt.

Das Welt-Judentum trägt eine Mitverantwortung an den Handlungen Israels, das sich als einen Jüdischen Staat versteht.
Alle Handlungen Israels sind unmittelbar mit dem Judentum verknüpft.
Das Welt-Judentum darf es einem Mann nicht überlassen, die Werte des Judentums aus persönlichem, politischem und verbrecherischem Machtstreben zu schänden.


20 nissan 5780 - 14. April 2020 © Chaim Wichtelmann


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( 1 ) SZ 14. April 2020, Seite 4
ISRAEL - Vorgeführt und ausgetrickst
Alexandra Föderl-Schmid

( 2 ) SZ 14. April 2020, Seite 6
Auffallend verschiedene Versionen
Letzte Appelle in Israel vor Ablauf der Frist
zur Bildung einer neuen Regierung

Alexandra Föderl-Schmid