Der unerträgliche Standpunkt

Heinz Kobald

  
 
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Waffenschmieden gegen den Frieden
Zynismus der Waffenschmieden

Zynismus der Waffenschmieden





An den vielen Kriegszonen sind die Friedenszonen nicht unschuldig.
Denn die mächtigsten Waffenschmieden stehen dort, wo es den Leuten am besten geht.
Einer der westlichen Hauptlieferanten für Rüstungs"güter" - so das beschönigende Wort, das "Gutes" unterstellt - ist Deutschland, wo gerade an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs erinnert und ständig mit den Lippen bekannt wird:
"Nie wieder Krieg!"

Doch die allzeit staatstragend bemühte Rhetorik des
"Aus der Geschichte lernen"

gilt offenbar wenig, wenn es die Realpolitik - und einen selbst - betrifft.
Der Präsident der deutschen Sektion der katholischen Friedensbewegung Pax Christi, der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen, sagte es deutlich:
Die deutschen Waffenexporte
offenbaren eine "perverse Doppelmoral".

Wortreich werden die Kriege im Nahen Osten oder in Nordafrika beklagt, doch ständig werden Waffen in Länder geliefert, die für schwerste Menschenrechtsverletzungen und für die Unterstützung von Terroristen bekannt sind, zum Beispiel Saudi-Arabien.

Dabei sind die Massenvernichtungswaffen atomarer, chemischer oder biologischer Art gar nicht die aktiven Massenvernichtungswaffen, sondern die - ebenfalls beschönigend so bezeichneten - Kleinfeuerwaffen. Sie werden von angeblich ehrenwerten Käufern weiter verhökert, so dass die "sauber" gelieferten - auch deutschen - Produkte in allen Kampfgebieten auftauchen. Die offene Gesellschaft rüstet ihre Feinde auf, sogar die Moslem-Extremisten. Und mitten in der Ukraine-Krise wird bekannt, welche gigantischen Rüstungsdeals der Westen mit Putin-Russland eingefädelt hat, an denen er festhält, auch die Bundesrepublik.

Sind wir noch zu retten? Sind die freiheitlichen Nationen noch klar im Kopf?
Wer so naiv das Absurde befragt, hat den realpolitischen Irrsinn erkannt.
Der größte Zynismus aber ist, wenn mit dem Erhalt von Arbeitsplätzen in der Rüstungsindustrie argumentiert wird.
Oder wenn gesagt wird: Wenn wir nicht liefern, liefern die anderen.

Als ob es überhaupt eine ernsthafte Abwägung zwischen Arbeitsplätzen und Menschenleben geben könnte, die durch diese Arbeitsplätze vernichtet werden.
Die ständig wiederkehrende wohlfeile Beschwichtigung, niemand müsse Waffen ja benutzen, strotzt nur so vor Heuchelei. Denn zu nichts anderem sind Waffen ja da, als zu toten.

Wann werden sich alle westlichen Staaten darauf verständigen, einzig und allein für den eigenen Verteidigungsfall zu rüsten und Lieferungen strikt auf die Bündnispartner zu beschränken, sprich: die Mitglieder der Nordatlantischen Verteidigungsallianz?
Für Frieden ist das schlichtweg alternativlos.
Alles andere ist vom Bösen. Ohne Wenn und Aber!

Quelle: CIG Nr. 31 / 2014, 3. August 2014,
Der Kommentar Zynisch, Seite 337, Der volle Wortlaut