Textstellen in Bühnenwerken dürfen nicht "rauchen"
Geschrieben wurde dieser Moderne Text vom Direktor des Bühnenvereins, Rolf Bolwin.
Das ist wieder eines von den Dümmlichen Theaterstücken, die mir bisher begegnet sind.
Textstellen über das Rauchen sind in Bühnenwerken wegen des Rauchverbotes für das Publikum zu streichen.
Da haben sich beide Seiten aufs beste blamiert.
Hier hat tiefgründliches Nachdenken derartige Rauchschwaden erzeugt, daß für die sehenden Augen nicht mehr zwischen rauchenden Colts, brennenden Buchstaben im Papier des verkohlten Manuskripts und den rauchenden Zigaretten in den herabsinkenden Mundwinkeln von Regie und Dramaturgie zu unterscheiden war.
Dann werde ich dem Neuenfels eine neue Schlußszene schreiben.
Vor den Stühlen mit den abgeschlagenen Köpfen der Religionsgründer sitzt eine Gruppe von heftig qualmenden Rauchern.
Vor sich halten sie möglichst noch riesenhafte Zigarettenpackungen auf denen auch jede - aber wirklich jede - gesundheitsgefährdende und todbringende Marke deutlich zu erkennen ist.
Mal sehen, ob ich mit diesem beißenden Rauch die Augen der tapfer streitenden Islamverteidiger nicht doch zu Tränen rühren kann.
Habemus Qualmus
atmixein
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Theater - Rauchverbot verletzt künstlerische Freiheit
Der Deutsche Bühnenverein lehnt ein generelles Rauchverbot an Theatern ab.
Die Bundesregierung müsse ihr geplantes Nichtrauchergesetz so einschränken,
dass die künstlerische Freiheit nicht verletzt werde,
sagte der Direktor des Bühnenvereins, Rolf Bolwin.
"In vielen Dramen finden Sie Hinweise wie:
"Er zündet sich eine Zigarette an. Das kann man nicht einfach weglassen."
Der Bühnenverein habe in dieser Sache bereits an die Bundesregierung geschrieben,darauf aber nur eine sehr allgemeine Antwort erhalten.
dpa
Quelle: Die Welt, Artikel erschienen am 05.10.2006
05. Oktober 2006 © Heinz Kobald