Der unerträgliche Standpunkt

Heinz Kobald

  
 
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ZENTRALRATSPRÄSIDENTIN KNOBLOCH:
"Absolute Anti-Stimmung gegen Juden"
Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Foto: DPA





Charlotte Knobloch: "Eine Normalisierung sehe ich nicht", Foto: DPA



Die Ewige Flamme am Brennen halten


Seltsam berühren mich so manche verirrten Hinweise auf Antisemitismus.
Dann ist also doch schon der Hinweis auf das Völkerrecht ein Merkmal für eine antisemitische Einstellung.
Bisher dachte ich, gerade mit dem Völkerrecht in der Hand, käme niemand in den Verdacht, sich dem Antisemitismus zuzugesellen.

Wenn sich Frau Knobloch nur nicht selbst einen Bärendienst erweist.

Ohnehin kümmert sich die zionistisch ausgerichtete Politik Israels schon seit Jahrzehnten nicht um das Völkerrecht - auch wenn es sich mit seiner Unterschrift - z.B. schon am 6. Juli 1951 - dazu verpflichtet hat, es zu befolgen.
Um sich aus dieser Pflicht zu befreien werden dann Umdeutungen nach zionistischen Zielen vorgenommen. Da werden dann aus den "besetzten" Gebieten die sog. "befreiten" Gebiete (Begin) oder die "umstrittenen" Gebiete (Sharon).

Wenn jetzt eine Bürgerin Deutschlands - und eine solche ist Frau Knobloch -, die selbst nach dem für sie geltenden Grundgesetz zur Einhaltung des Völkerrechts verpflichtet ist, eine Ministerin deswegen kritisiert, weil die auf Forderungen des Völkerrechts hingewiesen hat, dann ist das wohl eher eine Pflichtvergessenheit von Frau Knobloch - und hat - bescheiden gesagt - eher mit etwas ganz anderem zu tun als mit der Abwehr des Antisemitismus.

Doch gerade mit diesen unqualifizierten Hinweisen auf einen so nicht vorhandenen Antisemitismus hat Frau Charlotte Knobloch in aller Würde die Nachfolge von Paul Spiegel angetreten.

Aufgrund dieser fortgesetzten und unbegründeten Vorwürfe des Antisemitismus beschleicht mich ein Verdacht, daß hier wohl eine antideutsche Einstellung die Mutter solcher Äußerungen sein könnte.

Dazu muß ich Frau Knobloch - in allen Ehren - darauf hinweisen, daß sie wohl vergessen hat, daß sich die Bundesregierung öffentlich zu der Äußerung ihrer Entwicklungs-Ministerin bekannt hat.
Will damit Frau Knobloch einen verschleierten Vorwurf auch auf die Bundesregierung andeuten?
Es ist - und das muß man wohl anmerken - eine bedauerliche Verhaltensweise, Äußerungen, die auf dem Boden des Völkerrechts stehen, dem Antisemitismus zuzuordnen, und das jetzt schon gegenüber Mitgliedern in unserer Regierung. Die auch die Regierung von Frau Knobloch ist?

Diese Wortmeldungen des Zentralorgans der Juden in Deutschland, die so undifferenziert abgegeben werden, die passen einfach nicht mehr in unsere Deutsche Bundesrepublikanische Gegenwart.
Sie mißfallen auch Juden, die ihr Leben - trotz allem - wieder in Deutschland eingerichtet haben.

Ist es Routine oder nur eine schlechte Angewohnheit - wie über den Schluckauf hinwegsehen als wohl Erzogener. Keine "Gesundheit" wünschen bei einem kräftigen Hatschi oder "Helf dir Gott".
Das wäre aber dann keine Mißachtung.
Sondern ein bedauerliches Nichtbeachten, was ja wiederum ganz gewiß nicht im Sinne von Frau Charlotte wäre.

Man mag mir meine Worte drehen und wenden. Meine Besorgnis ist es und wird es bleiben.
Ein weiterhin zu "großzügig" verstreuter Vorwurf des Antisemitismus wird den ernsthaften Bemühungen, ihn zurück zu drängen, nicht hilfreich sein.


7 Elul 5766 * 31. August 2006 © Heinz Kobald



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Quellen:

Süddeutsche Zeitung, Nr. 199, 30. August 2006, Seite 6

Knobloch kritisiert antijüdische Stimmung

Berlin (AP) - Der Nahostkonflikt hat nach den Worten der Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, eine "Anti-Stimmung gegen Juden und Israel" angeheizt.
Das habe sie in Deutschland "noch nie in dieser Form erlebt", sagte sie Spiegel Online.
Diese Stimmung sei "in alle Kreise und Schichten eingedrungen".
Explizit nannte sie die Bundestagsfraktion der Linkspartei und deren Vorsitzenden Oskar Lafontaine. Auch Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) erwähnte Knobloch als Beispiel.


SPIEGEL ONLINE - 29. August 2006, 16:04
ZENTRALRATSPRÄSIDENTIN KNOBLOCH:
"Absolute Anti-Stimmung gegen Juden"

Das Interview führten Sebastian Fischer und Claus Christian Malzahn

»SPIEGEL ONLINE: Wen meinen Sie?

Knobloch: Oskar Lafontaine zum Beispiel.
Die Linksfraktion ist nicht sonderlich sachlich in der Beurteilung der Katastrophe in Nahost.
Auch die SPD-Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul zähle ich dazu.
Diese Leute unterstützen noch die Anti-Stimmung gegen die Juden in Deutschland.
Ich habe das noch nie in dieser Form erlebt. Das ist eine neue Qualität.
Diese Anti-Stimmung ist jetzt stärker in der Öffentlichkeit wahrnehmbar als früher.
Sie ist in alle Kreise und Schichten eingedrungen.
Ich hoffe, dass alle demokratischen Kräfte gemeinsam diese Entwicklung zurückdrängen können. ( ... )«